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Hydroxychloroquin

Keine antivirale Wirkung im Tierversuch

Hydroxychloroquin und Chloroquin mögen im Reagenzglas gegen Coronaviren wirken, in klinischen Studien haben die Malaria- und Rheumamittel jedoch enttäuscht. Deutsche und französische Forscher bestätigen jetzt an Makaken und menschlichen Lungenzellen, dass die Wirkstoffe nicht gegen SARS-CoV-2 wirken.
Daniela Hüttemann
22.07.2020  15:26 Uhr

Von US-Präsident Donald Trump als »Game Changer« bezeichnet und weltweit gehypt, sind Hydroxychloroquin und Chloroquin nach widersprüchlichen und insgesamt eher enttäuschenden Ergebnissen in klinischen Studien aus dem Covid-19-Behandlungs-Repertoire wieder verschwunden. Vermutlich zurecht, wie zwei neue »Nature«-Studien zeigen.

Die Idee, die gegen Malaria und Rheuma zugelassenen Arzneistoffe bei Covid-19 einzusetzen, basiert auf In-vitro-Beobachtungen, wonach sie in Zellkulturen antiviral wirken, auch gegen das neue Coronavirus SARS-CoV-2. Zwei Forschergruppen konnten nun unabhängig voneinander zeigen, dass sich diese Beobachtung in präklinischen Versuchen nicht verifizieren ließ. 

Professor Dr. Stefan Pöhlmann und sein Team vom Deutschen Primatenzentrum in Göttingen testeten Chloroquin in menschlichen Lungenzellen der Linie Calu-3 gegen SARS-CoV-2 – und konnten keinen antiviralen Effekt feststellen. Sie erklären die früheren positiven Ergebnisse anderer Zellkulturstudien damit, dass diesen Zellen ein wichtiges Enzym fehlte, das normalerweise in Lungenzellen präsent ist und SARS-CoV-2 beim Eintritt in die Zelle hilft – genauer gesagt handelt es sich um die Protease TMPRSS2. Die Forscher betonen, wie wichtig die Auswahl eines geeigneten Modells für präklinische Tests für die frühe Testung von potenziellen Wirkstoffen ist. In diesem Fall kamen die zunächst vielversprechenden Ergebnisse aus Studien mit Verozellen, die von Nierenzellen abstammen.

In einer parallel in »Nature« veröffentlichten Studie berichten Wissenschaftler des französischen Forschungsinstituts INSERM, dass eine Behandlung von Corona-infizierten Makaken nichts brachte, egal ob vor oder nach der Infektion gegeben und auch nicht in Kombination mit dem Antibiotikum Azithromycin, so die Forscher um Roger Le Grand. 

»Zusammengefasst untermauern diese Ergebnisse nicht den Einsatz von Hydroxychloroquin und Chloroquin zur Behandlung von Patienten mit Covid-19«, heißt es in einer Pressemitteilung zu den Veröffentlichungen.

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