Kassen mit nur leichtem Minus ins Jahr 2023 gestartet |
Von Januar bis Ende März standen bei den 96 gesetzlichen Krankenkassen Einnahmen von 75,5 Milliarden Euro Ausgaben von 75,7 Milliarden Euro gegenüber. / Foto: ©tech_studio - stock.adobe.com
Die Finanzreserven der Kassen lagen demnach zum Quartalsende bei 10,1 Milliarden Euro, was dem Zweifachen der gesetzlich vorgesehenen Mindestreserve von 0,2 Monatsausgaben entsprach.
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) sagte, es sei gelungen, den Kassen in einer prekären Finanzlage zu Beginn der Wahlperiode zu helfen. Sie wiesen für das erste Quartal nun ein fast ausgeglichenes Ergebnis aus. Ziel bleibe, ein hohes Kassen-Defizit zu verhindern, zugleich aber auch die Versicherten nicht über Gebühr zu belasten.
Wegen eines sonst erwarteten Defizits von 17 Milliarden Euro hatte der Bundestag für dieses Jahr eine extra Finanzspritze für die Kassen beschlossen. Dazu gehören höhere Zusatzbeiträge für die Versicherten. Zudem stockte der Bund seinen üblichen Zuschuss um zwei Milliarden Euro auf, Pharmabranche und Apotheken werden mit höheren Abschlägen herangezogen. Über die auf zwei Jahre und seit dem vergangenen Februar geltende Erhöhung des Kassenabschlags für Apotheken auf zwei Euro hat die PZ ausführlich berichtet. Die Kassen wurden verpflichtet, dieses Jahr insgesamt 2,5 Milliarden Euro - also gut 600 Millionen Euro pro Quartal – an den Gesundheitsfonds als Sammel- und Verteilstelle abzuführen.
Von Januar bis Ende März standen nun Einnahmen von 75,5 Milliarden Euro Ausgaben von 75,7 Milliarden Euro gegenüber. Die Ausgaben für Leistungen und Verwaltungskosten erhöhten sich um 4,6 Prozent – bei einem Anstieg der Zahl der Versicherten um 1,1 Prozent. Dieser recht hohe Anstieg dürfte besonders auf den Zuzug von Kriegsgeflüchteten aus der Ukraine zurückzuführen sein, wie das Ministerium erläuterte.