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Kann man Abnehmspritzen einfach niedriger dosieren?

Microdosing ist eine umstrittene Methode bei der Anwendung meist psychotroper Wirkstoffe. Diese Art der Arzneimittelanwendung scheint ein neues Territorium zu erobern. Denn über Microdosing wird vermehrt im Zusammenhang mit Inkretin-Mimetika berichtet, den sogenannten Abnehmspritzen. Dies mag auf den ersten Blick als eine günstige Option für die teuren Medikamente erscheinen. Derzeit muss jedoch vor dieser Option gewarnt werden, meint PZ-Senior-Editor Professor Theo Dingermann.
Theo Dingermann
16.12.2024  18:00 Uhr

Im Internet, aber auch bei großen Medien wie der New York Times oder der Los Angeles Times kann man aktuell Berichte zum Einsatz von Microdosing im Zusammenhang mit GLP-1-Agonisten lesen. Es verwundert kaum, dass der Einsatz einer Gruppe so potenter und zudem vielfach immer noch schlecht verfügbarer und sehr teurer Wirkstoffe wie der GLP-1-Agonisten auf Abwege gerät. Anders kann man die neue Anwendungsart dieser Wirkstoffe nicht bezeichnen, denn es bedarf schon sehr guter Gründe, ein Arzneimittel anders als offiziell empfohlen einzusetzen.

Zwar wird Microdosing, also der Einsatz pharmakologischer Wirkstoffe in sehr niedrigen Konzentrationen, durchaus auch im Rahmen von Entwicklungsprozessen neuer Wirkstoffe während der sogenannten Phase 0 legal und reguliert eingesetzt. Dieses Vorgehen wurde vor allem entwickelt und auch von den Arzneimittelbehörden in Europa und den USA reguliert, um Tierversuche einzusparen.

Darüber hinaus ist eine Abweichung vom Einsatz einer zugelassenen Dosisempfehlung allerdings nur im Rahmen einer personalisierten Arzneimitteltherapie angezeigt, wenn biologische Parameter ein solches Vorgehen erforderlich machen.

Missbräuchlich hingegen wird Microdosing häufig in Kreisen der sogenannten Kreativ-Community  im Zusammenhang mit dem Konsum psychotroper Wirkstoffe eingesetzt. Unzählige Beschreibungen und fragwürdige Anleitungen findet man im Netz. Allerdings sind diese Praktiken weder seriös wissenschaftlich untersucht noch legal. 

Microdosing von Inkretin-Mimetika

Mit der Entdeckung, dass die als Wirkstoffe zur Behandlung eines Typ-2-Diabetes entwickelten Inkretin-Mimetika auch sehr effektiv das Körpergewicht zu senken vermögen, stieg wenig überraschend auch das breite Interesse jenseits der Fachkreise an diesen Substanzen. Hinzu kam, dass der Zugang stark eingeschränkt war. Denn eine Zulassung wurde bisher nur zur Kontrolle des Körpergewichts von adipösen oder übergewichtigen Patienten mit bestimmten Risikofaktoren erteilt. Zudem lässt sich der Bedarf an GLP-1-Agonisten selbst für die zugelassenen Indikationen nach wie vor nicht decken.

Dies nutzen derzeit vor allem Ärzte, aber offensichtlich auch medizinische Laien, in den USA, um GLP-1-Agonisten im Sinne eines Microdosings einzusetzen. Argumentiert wird dabei vor allem mit den Nebenwirkungen der Wirkstoffe, die von einigen Patienten vor allem in der Anfangsphase der Therapie wohl als stark störend empfunden werden.

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