Kammern sollen bei Notfallversorgung »Sparringspartner« sein |
Cornelia Dölger |
12.06.2024 10:06 Uhr |
In einem Statement bekräftigte die ABDA-Präsidentin ihre Ablehnung heute noch einmal. Sie sieht in den Plänen eine potenzielle Qualitätsreduzierung: »An die Abgabestellen in den Notfallzentren sollen geringere Anforderungen gestellt werden als an richtige Apotheken. Das ist gefährlich. Die vorgesehenen Abgabestellen können nur ein beschränktes Sortiment bereithalten. Das birgt die Gefahr, dass der Patient nur teilweise versorgt wird oder zu ›Notlösungen‹ gegriffen wird.«
Fraglich sei auch, wie solche Abgabestellen organisiert werden sollten. Viele Medikamente müssten dauerhaft gekühlt gelagert werden. Außerdem seien die Apotheken »eine Säule des digitalen EU-Fälschungsschutzsystems«. Solche unerlässlichen Maßnahmen für die sichere Arzneimittelversorgung fielen mit den Plänen weg.
Die Bundesregierung müsse die Erfahrung, die die Apothekerschaft in der Notfallversorgung habe, bei ihren weiteren Überlegungen berücksichtigen, forderte Overwiening. Schließlich sicherten die Apotheken vor Ort jedes Jahr mit mehr als 420.000 Notdiensten die Versorgung der Bevölkerung. Sie bot an: »Wir hätten einige digitale und innovative Versorgungsvorschläge, damit Patientinnen und Patienten auch in Zukunft nachts und am Wochenende schnell und sicher an ihre Arzneimittel kommen.«