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Psychische Belastung

Kammern nehmen belästigende Notdienst-Anrufe ins Visier

Belästigende und bedrohende Telefonanrufe im Apothekennotdienst sind ein Problem. Solchen Übergriffen ausgesetzt zu sein, belastet die Diensthabenden psychisch stark. Mehrere Landesapothekerkammern widmen sich dem Thema.
Cornelia Dölger
29.04.2022  18:00 Uhr

»Sicherheitsgefühl für das Team erhöhen«

Wie sich das elfköpfige Apothekenteam aus Rheinland-Pfalz vor weiteren Übergriffen schützen und seine Sicherheit erhöhen kann, hat der Apothekeninhaber nun zur Chefsache erklärt. Er und sein Team haben für sich Kriterien erarbeitet, anhand derer das komplette Team geschult wird, sagt er der PZ. »Wir wollten schnell handeln und das Sicherheitsgefühl für das Team erhöhen.« Für den Akutfall sei zum Beispiel eine Rufnummernkette eingerichtet, über die die Diensthabenden im Falle des Falles schnell ihre Kollegen kontaktieren könnten. »Wichtig ist auch zu wissen, dass mehrere Teammitglieder im direkten Umfeld der Apotheke wohnen und schnell unterstützen könnten, falls nötig«, so der Apotheker.

Zudem habe er sich bei seinem IT-Dienstleister über die Möglichkeit einer Fangschaltung informiert. Eine vorgeschaltete Tonbandaufnahme, die die Dienstbereitschaft der Apotheke signalisiert und einen Rückruf anbietet, löse das Problem in seinen Augen hingegen eher nicht. »Wir wollen unser niederschwelliges Angebot erhalten und unmittelbar erreichbar sein.« Für effektiver hält der Apothekenleiter eine grundsätzlich andere Notdienst-Organisation. Genauer: »Wir würden eine zentrale Rufnummer nach dem Vorbild des ärztlichen Notdienstes sinnvoll finden, die die Anliegen der Bevölkerung abfängt, filtert und an die entsprechende Stelle weiterleitet«, schlägt er vor.

Kammerrundschreiben greifen das Problem auf

Ob dieser individuelle Wunsch standespolitisch Mehrheiten findet, ist fraglich. Die Kammer Niedersachsen zum Beispiel hält zentralisierte Rufnummern für alle Patientenanrufe für ungeeignet. »In der Fläche gibt es deutlich mehr Apothekennotdienste als ärztliche Bereitschaftsdienste«, heißt es. Die Kammer Hamburg kündigte gegenüber der PZ an, das Thema werde im nächsten Kammerrundschreiben im Mai ausführlich besprochen. Auch auf Bundesebene wolle man es »für eine konstruktive Diskussion in den Gremien platzieren«.

Die Kammer Nordrhein erklärte, zu möglichen Maßnahmen gegen die Belästigungen sowie zu anderen Fragen aus diesem Themenkreis stehe ein Meinungsaustausch »auf Ebene des Haupt- und Ehrenamtes der Kammer« noch aus. Es stehe »den Inhaberinnen und Inhabern öffentlicher Apotheken frei, angemessen und optimal auf dieses Problem zu reagieren«. Vorschläge zum Umgang mit dem Problem sowie Best-Practice-Beispiele könnten gern an die Kammer gemailt werden (feedback@aknr.de). »Das Thema ist uns geläufig und wir beschäftigen uns damit«, so ein Sprecher.

Die Kammer Berlin will die Anrufe im nächsten Rundschreiben thematisieren und sie je nach Reaktion darauf erneut in der Notdienstkommission oder auch im Vorstand aufgreifen. Auch in Niedersachsen beschäftigt sich der Kammervorstand damit. Hessens Kammerpräsidentin Funke erklärte, Betroffene könnten sich an die Kammer wenden, »um im Einzelfall Maßnahmen zu erörtern«. Allerdings, so schränkte Funke ein, »können wir das Grundproblem weder lösen noch beseitigen«. Sollte sich in einer Apotheke das Problem häufen, sei es ratsam, das weitere Vorgehen und konkrete, auch ermittlungstaktische Maßnahmen mit der Polizei zu besprechen. Ähnliches rät auch die Kammer Niedersachsen.

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