Kammer sucht Apotheker für Impfzentren |
Kurz vor dem Start der Impfungen ist noch unklar, welche Aufgaben Apotheker konkret in den Impfzentren übernehmen sollen. / Foto: Adobe Stock/Pixel-Shot
Bundesweit laufen die Vorbereitungen für die Impfungen gegen das Coronavirus auf Hochtouren. Bis zu 400 Impfzentren sollen in Deutschland entstehen, in denen neben Ärzten auch Apotheker zum Einsatz kommen sollen. So hatte sich das Bundesministerium für Gesundheit in dem Entwurf einer Empfehlung zuletzt dafür ausgesprochen, Apotheker und pharmazeutisches Assistenzpersonal mit logistischen Aufgaben in den Zentren zu betrauen. Dazu solle demnach auch die Aufbereitung der Vakzine zählen.
Aufbau und Organisation der Impfzentren ist grundsätzlich Ländersache. In Rheinland-Pfalz hatte das Landesgesundheitsministerium bereits Mitte November erklärt, in jedem der voraussichtlich 36 Zentren mindestens einen Apotheker einsetzen zu wollen. Diese sollen den Ärzte auch bei der Beratung der Impflinge zur Seite stehen. Wie genau die Aufgaben vor Ort verteilt werde sollen, ist noch unklar. Dennoch hat die Landesapothekerkammer (LAK) Rheinland-Pfalz nun ein Schreiben an alle Apotheken des Landes verschickt, in dem sie die Bereitschaft zur Mitarbeit in einem der Impfzentren abfragt.
Die Kammer sei in die für die Impfungen zuständige Steuerungsgruppe des Gesundheitsministeriums berufen worden, heißt es darin. »Mit großem Vertrauen setzt die Landesregierung auch auf die Apothekerschaft und ihren pharmazeutischen Sachverstand in Rheinland-Pfalz.« LAK-Präsident Peter Stahl fragt Apotheker und PTA in dem Brief daher ganz direkt: »Sind Sie grundsätzlich bereit, in Impfzentren mitzuwirken?« Für verbindliche Antworten seien natürlich mehr Details vonnöten, räumt die Kammer ein – diese würden in weiteren Phasen folgen.
Besondere Qualifikationen über die reguläre pharmazeutische Ausbildung hinaus sind offenbar nicht erforderlich für den Einsatz. Mitmachen kann jeder, »egal ob Sie in der Apotheke, in der Verwaltung, Industrie, Uni, Klinik, Bundeswehr oder anders tätig sind oder waren, auch freiwillige und ehemalige Mitglieder«, heißt es. Wer interessiert ist, soll sich nun möglichst bald melden. Viele Apotheker dürften sich freuen, dass ihre Expertise auch bei den Coronavirus-Impfungen gefragt ist. Allerdings stellen sich für zahlreiche Offizinen auch organisatorische Fragen, wenn Mitglieder des Teams in den Impfzentren mitarbeiten und damit vorübergehend für den Einsatz in der Apotheke ausfallen.
Zuletzt hatte bereits das Gesundheitsministerium in Schleswig bei der dortigen Apothekerkammer angefragt, ob PTA aus den Apotheken in den Impfzentren mithelfen könnten. Ähnliche Anfragen dürften auch in anderen Bundesländern folgen.
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