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Death-Positive-Bewegung

Kaffee trinken mit dem Tod

Weil der Tod vielen Menschen Angst macht, war es höchste Zeit, ihn zu entmystifizieren, von Ehrfurcht zu befreien und Vermeidungshaltungen infrage zu stellen. Das hat sich die Death-Positive-Bewegung zum Ziel gesetzt. Inzwischen ist die neue Auseinandersetzung ein Thema auf der ganzen Welt.
Jennifer Evans
06.12.2021  07:00 Uhr

Zum Konzert ins Bestattungsinstitut

Roth zufolge hat auch in einigen Unternehmen inzwischen ein Umdenken stattgefunden. Allerdings ist das noch lange nicht überall der Fall, wenn ein Kollege stirbt. Es geht nämlich nicht darum, einfach zu sagen: »Ach, mit der Beerdigung haben wir alles erledigt. Trauer beginnt oft erst drei, vier, fünf Monate später.« Wichtig sei es hingegen, den Mitarbeitenden langfristiger die Möglichkeit zum Abschiednehmen zu geben, etwa in einem abgetrennten Raum oder mithilfe eines Rituals wie Kerzen anzuzünden.

Basis seines Buchs ist der Podcast »Talk about Tod«, mit dem Roth neben Vorträgen und Seminaren seit einigen Jahren mit Klischees rund um den Tod aufräumen will und nebenbei noch Tipps gibt, wie man sich auf einen Trauerfall vorbereiten kann. In sein Bestattungsinstitut lädt er auch Menschen ein, die keine Trauerfälle haben. Einfach deshalb, weil er dort Lesungen oder Konzerte veranstaltet. Die Toten versteckt er während dieser Events allerdings nicht. Die Besucher kämen durchaus in Bereiche, wo sie durch die Fenster der Räume Familien sähen, die um einen Verstorbenen herumsäßen und trauerten, sagt er. Sind die Angehörigen einverstanden, führt Roth außerdem manchmal Schülergruppen zu den Leichen. »Niemand muss dann mitgehen, sie können, wenn sie wollen, dabei sein und sehen, wie unspektakulär, wie einfach, aber auch wie berührend, wie elementar diese Erfahrung ist«, erläutert er.

Er bedauert die Entwicklung, dass die Berührungspunkte mit dem Tod im modernen Alltagsleben immer weniger geworden sind. Verstorbene verschwänden oft »einfach sang- und klanglos«, weil Todesanzeigen, Trauerfeiern oder Aufbahrungen einfach immer seltener würden. Selbst die Bestattungswagen sähen heute zum Teil wie Lieferwagen von Handwerkern aus, seien häufig nicht mehr gekennzeichnet und inzwischen auch durchaus silberfarben oder dunkelrot. Und die Urnen versendet das Krematorium auch direkt per Post an den Friedhof.

Wann haben die Menschen aufgehört hinzuschauen? Roth meint: »Die ersten Ausläufer wurden spürbar, als immer mehr Menschen aus den Kirchen ausgetreten sind, die Dorfgefüge sich aufgelöst haben und die Mobilität in unserer Gesellschaft zunahm.« Er geht davon aus, dass diese Entwicklung schon in den 50er- und 60er-Jahren angefangen hat, als die Menschen immer seltener zu Hause starben und »man alles, was dann geschehen musste, einfach wegdelegierte«.

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