| Christina Hohmann-Jeddi |
| 26.06.2025 15:00 Uhr |
Länger zu leben, bedeutet nicht automatisch, auch lange gesund zu bleiben. Doch auch hier scheint Kaffee positive Effekte zu haben – zumindest bei Frauen. Das berichtet ein Forschungsteam um Dr. Sara Mahdavi von der Harvard University in Cambridge, USA, im Fachjournal »Current Developments in Nutrition« (DOI: 10.1016/j.cdnut.2025.106062). Die Forschenden werteten Daten aus der Nurses’ Health Study (NHS) aus, die seit Jahrzehnten den Gesundheitszustand zehntausender US-amerikanischer Krankenschwestern dokumentiert.
Anhand der Daten von 47.513 Frauen, die seit 1984 regelmäßig zu ihrem Lebensstil und ihrer Ernährung befragt wurden, untersuchte das Team den Zusammenhang zwischen Kaffeekonsum und gesundem Altern. Als »gesund gealtert« galten Teilnehmerinnen, die mindestens 70 Jahre alt wurden, dabei frei von schwerwiegenden chronischen Krankheiten wie Krebs, Diabetes oder Herzkrankheiten blieben und zudem weder körperliche noch kognitive oder psychische Einschränkungen hatten.
Bis 2016 erfüllten rund 3700 Teilnehmerinnen diese Kriterien. Die mittlere Koffeinaufnahme lag zu Beginn der Studie bei etwa 315 mg pro Tag – das entspricht gut zwei bis drei Tassen Kaffee. Der Analyse zufolge stieg mit jeder Tasse Kaffee pro Tag die Wahrscheinlichkeit für gesundes Altern um 5 Prozent. Auch einzelne Gesundheitsbereiche wie körperliche Leistungsfähigkeit, mentale Gesundheit oder das Fehlen chronischer Erkrankungen profitierten mit jeweils 2 bis 5 Prozent höheren Chancen.
Interessanterweise ließ sich dieser Zusammenhang nicht bei Tee oder entkoffeiniertem Kaffee feststellen. Noch deutlicher negativ fiel Cola auf: Frauen, die regelmäßig koffeinhaltige Limonade konsumierten, hatten ein um 20 bis 26 Prozent verringertes Risiko für gesundes Altern.
»Ein moderater Kaffeekonsum könnte in Kombination mit anderen gesunden Verhaltensweisen wie regelmäßige Bewegung, gesunde Ernährung und Verzicht auf das Rauchen einige schützende Vorteile bieten«, so Mahdavi in einer Mitteilung der US-amerikanischen Gesellschaft für Ernährung. Im Vergleich zu den Auswirkungen anderer gesunder Lebensgewohnheiten seien die positiven Effekte von Kaffee aber eher bescheiden.