Jod für Kopf und Kropf |
In der Schwangerschaft nimmt der Jodbedarf aufgrund einer erhöhten Jod-Clearance über die Nieren und einer gesteigerten Synthese der Schilddrüsenhormone Tetrajodthyronin (T4) und Trijodthyronin (T3) zu. Als Folge der östrogenbedingten Vermehrung des Thyroxin-bindenden-Globulins (TBG) im Serum nimmt die Bindungskapazität für Schilddrüsenhormone zu, sodass sich die Sekretion des Thyreoidea-stimulierenden Hormons (TSH) über den Regelmechanismus steigert und dadurch die Synthese von Schilddrüsenhormonen bei der Frau um 30 bis 100 Prozent zunehmen kann.
In den ersten zwölf Wochen wird vorwiegend T4 über die Plazenta aktiv zum werdenden Kind transportiert, und das HCG (Human Chorion Gonadotropin) der Plazenta stimuliert die Schilddrüse der Mutter. Ab der 12. Woche ist der Fetus vorwiegend auf das mütterliche Jod angewiesen, da nun die fetale Schilddrüse beginnt, selbst Hormone zu produzieren. Das dafür benötigte Jod wird ebenfalls aus dem Jodreservoir der Mutter bezogen.