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Heinsberg-Studie

Jeder fünfte Corona-Infizierte ist symptomlos

Virologen der Uni Bonn haben akribisch die Verbreitung des neuen Coronavirus in der Gemeinde Heinsberg untersucht. Auf dieser Grundlage nahm Studienleiter Professor Dr. Hendrik Streeck jetzt eine Schätzung für ganz Deutschland vor – was umstritten ist. 
dpa
04.05.2020  15:46 Uhr
Viele wussten nicht, dass sie infiziert waren

Viele wussten nicht, dass sie infiziert waren

Den Ergebnissen zufolge zeigten in Gangelt 22 Prozent der Infizierten «gar keine Symptome». Sie wussten bis zum Test teilweise nicht, dass sie überhaupt krank waren. Professor Dr. Martin Exner, Leiter des Instituts für Hygiene und öffentliche Gesundheit und Co-Autor der Studie, sagte laut Mitteilung: «Jeder vermeintlich Gesunde, der uns begegnet, kann unwissentlich das Virus tragen. Das müssen wir uns bewusst machen und uns auch so verhalten.» Dies bestätige die Wichtigkeit der allgemeinen Abstands- und Hygieneregeln in der Coronavirus-Pandemie.

Ein weiterer Punkt, der für die Praxis interessant sein könnte, sei die starke Verbindung mit der Karnevalssitzung, sagte Streeck. Auffallend war, dass Personen häufiger Covid-19-Symptome hatten, die an der Karnevalssitzung teilgenommen hatten. Im Raum steht daher die Frage, ob körperliche Nähe zu anderen Feiernden und eine erhöhte Tröpfchenbildung durch lautes Sprechen und Singen zu einem stärkeren Krankheitsverlauf beigetragen haben. Dazu plane man weitere Untersuchungen, erklärte Professor Dr. Gunther Hartmann, Co-Autor der Studie und Direktor des Instituts für Klinische Chemie und Klinische Pharmakologie an der Uni Bonn.

Kritik an der Berechnung

Professor Dr. Gérard Krause, Leiter der Abteilung Epidemiologie am Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung (HZI) in Braunschweig, warnte in einer Videokonferenz mit Journalisten davor, die Zahlen aus Gangelt auf ganz Deutschland zu übertragen. «Ich bin da doch eher zurückhaltend», sagte er. Man könne zum Beispiel argumentieren, dass der Anteil der Corona-Toten in Gangelt ungewöhnlich niedrig sei. Es sei denkbar, dass die Ausbreitung des Virus in Seniorenheimen wie man sie in den vergangenen Wochen beobachtet habe, in der Studie noch nicht abgebildet werde. In der Modellrechnung falle aufgrund der kleinen Größe der Gemeinde zudem ein einzelner Todesfall mehr oder weniger stark ins Gewicht. Insgesamt bezeichnete Krause die Daten der Studie allerdings als «sehr überzeugend».

Das Setting der Studie hatte (neben der Öffentlichkeitsarbeit durch die Berliner Agentur Storymachine) für Kritik gesorgt. Die Studie war im Auftrag der NRW-Landesregierung entstanden. Die Landesregierung wollte sich zu der Studie am Montag zunächst noch nicht äußern.Die Situation ist nur bedingt vergleichbar mit anderen Regionen Deutschlands - etwa ist die Zahl der Infizierten höher. Darauf weisen die Forscher in ihrer Studie auch hin.

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