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Oberösterreich

Ivermectin als vermeintliches Corona-Mittel stark gefragt

Medienberichten zufolge melden oberösterreichische Apotheker Lieferengpässe bei Ivermectin – da es, auch wenn jede Evidenz derzeit noch fehlt, von vielen als Corona-Mittel eingefordert wird, wohl auch als vermeintliche Alternative zur Impfung.
PZ
dpa
17.11.2021  13:00 Uhr

»Ivermectin ist immer wieder ausverkauft und das obwohl es rezeptpflichtig ist«, zitierte am Dienstag das Nachrichtenportal »Oberösterreichische Nachrichten« den Präsidenten der Oberösterreichischen Apothekerkammer, Thomas Veitschegger. Offenbar haben Ärzte das Wurm- und Krätzemittel übermäßig stark verordnet, vermutlich auch auf Druck von Patienten. Denn schon fast seit Pandemiebeginn gibt es Berichte über einen Nutzen des antiparasitären Mittels bei einer Corona-Infektion. Diese beruhen jedoch größtenteils auf vielversprechenden In-vivo-Daten (allerdings in sehr hohen Dosen wie in der Veterinärmedizin üblich).

Ausreichend klinische Evidenz für einen Einsatz des kostengünstigen und allgemein gut verträglichen Wurmmittels bei Covid-19 gibt es aber immer noch nicht, wie ein Cochrane-Review im Juli bestätigte. Die Behörden sprechen sich einhellig gegen diesen Off-Label-Gebrauch aus, auch das österreichische Bundesamt für Sicherheit im Gesundheitswesen im März 2021, nach dem die Europäische Arzneimittelagentur empfohlen hatte, Ivermectin bei Corona-Infektionen nur im Rahmen klinischer Studien einzusetzen. Doch offenbar hören viele Menschen eher auf den Chef der Freiheitlichen Partei Österreichs (FPÖ), Herbert Kickl. Er hatte Anfang November laut einem Bericht des »Spiegel« dazu aufgerufen, statt auf Impfungen gegen Corona auf Ivermectin zu setzen.

Auch die US-amerikanischen Ärzte- und Apothekerverbände hatten sich im September gegen den Off-Label-Gebrauch von Ivermectin ausgesprochen, vor allem hatten sie vor einer Anwendung von Tierarzneimitteln bei Menschen gewarnt. Es hatte entsprechende Auffälligkeiten bei den Giftnotrufen gegeben. Auch der österreichische Apotheker Veitschegger sprach von ersten Vergiftungsfällen durch zu hohe Dosierungen, wobei unklar bleibt, ob er sich ebenfalls auf die USA oder ihm bekannte Fälle in Österreich bezieht.

Die Zahl der Corona-Neuinfektionen hat derweil am Mittwoch in Österreich einen neuen Rekordwert erreicht: Binnen 24 Stunden wurden laut Behörden 14.416 Neuansteckungen verzeichnet. Das ist – unter Berücksichtigung der Zahl der Einwohner – in etwa das Zweieinhalbfache des deutschen Wertes. Die Sieben-Tage-Inzidenz stieg auf 953 Fälle pro 100.000 Einwohner. Den stärksten Anstieg gab es erneut im Bundesland Oberösterreich, das eine besonders niedrige Impfquote hat.

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