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Sexuell übertragbare Infektionen

Interessante Daten zur Doxycyclin-PrEP

Zwei kleine Studien deuten darauf hin, dass eine Doxycyclin-Präexpositionsprophylaxe, die sogenannte DoxyPrEP, eine vielversprechende Strategie zur Verhütung von Geschlechtskrankheiten ist. Im Vorfeld der 25. Welt-Aids-Konferenz, die kommende Woche in München stattfinden wird, wurden die Daten präsentiert.
AutorKontaktSven Siebenand
Datum 19.07.2024  15:20 Uhr

In den vergangenen Jahren konnte bereits gezeigt werden, dass die Einnahme von Doxycyclin innerhalb von 72 Stunden nach dem Geschlechtsverkehr, also eine Postexpositionsprophylaxe mit Doxycyclin (DoxyPEP), bakterielle Geschlechtskrankheiten wie Syphilis, Gonorrhö (Tripper) oder Chlamydien nach ungeschütztem Geschlechtsverkehr verhindern kann. Die DoxyPrEP ist dagegen bislang weniger erforscht.

Bei einer Online-Pressekonferenz im Vorfeld der Welt-Aids-Konferenz wurden nun zwei Studien zur DoxyPrEP vorgestellt. Bei der ersten handelt es sich um eine randomisierte Studie aus Kanada mit Männern, die Sex mit Männern haben. Alle Teilnehmer sind HIV-positiv und haben eine Syphilis-Vorgeschichte. Sie erhielten über einen Zeitraum von 48 Wochen entweder 100 mg Doxycyclin täglich oder Placebo. Die Daten von 41 Männern flossen in die Auswertung ein.

Die Ergebnisse: Im Doxycyclin-Arm traten vier Gonorrhö-Fälle, ein Syphilis-Fall und ein Chlamydien-Fall auf. In der Placebogruppe wurden im Beobachtungszeitraum dagegen 13 Fälle von Gonorrhö, fünf von Syphilis und 13 von Chlamydien detektiert. Berücksichtigt man die Teilnehmerzahl in den beiden Gruppen, dann ging die Zahl der Gonorrhö-Fälle um 68 Prozent, die Zahl der Syphilis-Fälle um 79 Prozent und die Zahl der Chlamydien-Fälle um 92 Prozent zurück. Hinsichtlich Therapietreue und Sexualverhalten fanden die Forschenden keine Unterschiede zwischen den Gruppen. Eine neue Doxycyclin-Resistenz entwickelte sich im Verumarm bei drei Staphylococcus-aureus-Isolaten, in der Placebogruppe aber auch bei zwei Isolaten.

Laut dem Erstautor der Arbeit, Dr. Troy Grennan vom British Columbia Centre for Disease Control in Vancouver, rechtfertigen die Ergebnisse dieser Pilotstudie die weitere Untersuchung der DoxyPrEP, auch im Vergleich zur DoxyPEP. Eine größere Studie sei bereits angelaufen.

An der zweiten DoxyPrEP-Studie nahmen 40 Sexarbeiterinnen in Tokio teil. Alle erhielten über einen längeren Zeitraum täglich 100 mg Doxycyclin oral. Nach Einführung der DoxyPrEP sank die Gesamtinzidenz von sexuell übertragbaren Infektionen von 232,3 auf 79,2 pro 100 Personenjahre. Die Syphilis-Inzidenz ging von 17,2 pro 100 Personenjahre auf null zurück und die Chlamydien-Inzidenz sank von 159,2 auf 57,2 pro 100 Personenjahre. Auch die Gonorrhö-Inzidenz ging zurück (von 55,9 auf 22,9 pro 100 Personenjahre), allerdings war dies keine signifikante Veränderung. Als Nebenwirkungen gaben ein knappes Viertel der Teilnehmerinnen Übelkeit und Erbrechen an; schwerwiegenden Doxycyclin-bedingte Nebenwirkungen wurden aber nicht beobachtet.

Nach Ansicht von Erstautor Professor Dr. Seitaro Abe vom National Center for Global Health and Medicine in Tokio stützen diese Ergebnisse die Einführung der DoxyPrEP in Bevölkerungsgruppen, die besonders anfällig für sexuell übertragbare Infektionen sind.

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