Intensivierte Therapie rettet Leben |
Brigitte M. Gensthaler |
28.11.2023 09:15 Uhr |
Viel hilft viel? Bei Herzinsuffizienz gilt dies tatsächlich. Eine intensivierte Vierfachtherapie kann die Prognose der Patienten deutlich verbessern. / Foto: Adobe Stock/ Robert Kneschke
Schon die ESC-Leitlinie von 2021 hatte die Therapie der chronischen Herzinsuffizienz (Heart Failure) mit reduzierter Ejektionsfraktion (HFrEF) wesentlich verändert. »Die Vierfachtherapie ist jetzt Standard«, berichtete Professor Dr. Dietmar Trenk vom Universitäts-Herzzentrum Freiburg/Bad Krozingen am vergangenen Wochenende beim Heidelberger Herbstkongress der Landesapothekerkammer Baden-Württemberg.
Die Pharmakotherapie werde nicht mehr stufenweise eskaliert, sondern umfasse von Anfang an vier Wirkstoffklassen, die nachweislich die Prognose der Patienten verbessern:
»Therapieziel muss sein, die Prognose zu verbessern und akute Dekompensationen zu minimieren«, erklärte der Fachpharmakologe und Fachapotheker für Pharmazeutische Analytik und Arzneimittelinformation. Denn tatsächlich sei die Herzinsuffizienz die sechsthäufigste Todesursache in Deutschland. »Die Prognose ist ähnlich schlecht wie bei Lungenkrebs.«
Dies gelte für alle drei Ausprägungen der Herzinsuffizienz. Diese werden anhand des in der Systole ausgeworfenen Anteils des Blutvolumens im linken Ventrikel (linksventrikuläre Ejektionsfraktion, LVEF) eingeteilt in eine Herzinsuffizienz mit reduzierter, mit mild oder mäßiggradig eingeschränkter und mit erhaltener LVEF (HFrEF, HFmrEF und HFpEF). Akute Dekompensationen verschlechterten die Herzfunktion und die Prognose; »das mediane Überleben sinkt nach jeder Hospitalisierung.«