| Jennifer Evans |
| 22.10.2019 12:50 Uhr |
Die Toilette ist keine Lösung: Grundsätzlich ist es besser, alte oder abgelaufene Medikamente im Hausmüll oder auf dem Recyclinghof zu entsorgen. / Foto: Adobe Stock/lukatme1
Rund jeder zehnte Befragte (11,3 Prozent) hat der Umfrage zufolge in der Vergangenheit bereits Tabletten in Spüle oder Klo entsorgt. Was das für das die Wasserqualität bedeutet, demonstriert die neue Social Media Kampagne »Die anonymen Entsorger« der Krankenkasse BKK VBU und des Branchenverbands Pro Generika. Ziel der Kampagne mit dem Motto »Medikamente ins Klo? Kein Verbrechen. Trotzdem kacke« ist es, die Menschen hierzulande auf humoristische Weise dafür zu sensibilisieren, wie jeder Einzelne zum Schutz der Wasserqualität beitragen kann.
Demnach hat das Umweltbundesamt (UBA) in deutschen Oberflächengewässern bereits mehr als 150 Wirkstoffe aus Arzneimitteln nachgewiesen. Meist kämen sie zwar nur in ganz kleinen Mengen vor und seien daher für die menschliche Gesundheit keine akute Gefahr, so Kasse und Verband. Dennoch müsse die Menge der Rückstände so gering wie möglich bleiben. Eine »sachgemäße Entsorgung« in privaten Haushalten trage entscheidend dazu bei und die dürfe »unter keinen Umständen« über Toilette oder Waschbecken erfolgen.
Grundsätzlich ist es laut Kampagne besser, alte oder abgelaufene Medikamente in den Hausmüll zu werfen oder auf den Recyclinghof zu bringen. Einige Medikamente müssten allerdings gesondert entsorgt werden. Manche Apotheken bieten freiwillig einen Entsorgungsservice an, obwohl sie rechtlich nicht dazu verpflichtet sind. In ländlichen Gegenden sei außerdem oft ein Schadstoffmobil unterwegs, das die Medikamente mitnimmt.
An der repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Civey haben im August dieses Jahres 2.500 Personen über 18 Jahre teilgenommen.