Innovative Therapien halten Nierenversagen auf |
Brigitte M. Gensthaler |
07.10.2025 13:30 Uhr |
Mit modernen Therapeutika könne man gezielt und präzise in fehlgeleitete Immunprozesse eingreifen, verdeutlichte der Nephrologe. Dies basiere auf der Erforschung spezifischer Angriffspunkte: von B- und T-Lymphozyten über Zytokine bis zum Komplementsystem.
So ersetzen monoklonale Antikörper, zum Beispiel Rituximab und Obinutuzumab, zunehmend klassische Immunsuppressiva wie Cyclophosphamid. Komplementinhibitoren wie Iptacopan oder Ravulizumab könnten neue Optionen bei seltenen Formen wie der C3-Glomerulopathie eröffnen.
Für Patienten mit IgA-Nephropathie oder Lupus-Nephritis sind Wirkstoffe wie Budesonid, der duale Endothelin-Angiotensin-Rezeptorantagonist Sparsentan, der Antikörper Belimumab und der Calcineurin-Inhibitor Voclosporin bereits zugelassen. Komplementfaktoren wie C3, C5 sowie weitere Aktivierungswege im Komplementsystem würden als Zielstrukturen getestet. Sogar die CAR-T-Zelltherapie werde zur Eliminierung autoimmun aktiver B-Zellen bei Lupus-Nephritis untersucht.
»In den nächsten Jahren werden noch fünf bis zehn neue Arzneimittel zur Therapie der GN auf den Markt kommen«, prognostizierte der Nephrologe. Die Vielfalt sei vor allem für Patienten wichtig, die auf herkömmliche Behandlungen nicht ausreichend ansprechen. »Eine GN kann man zwar noch nicht endgültig heilen, aber wir können sie oft weitgehend zum Stillstand bringen.«