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Infos über ADHS bei TikTok häufig fehlerhaft

Immer mehr Menschen vermuten, ADHS zu haben. Wie beeinflussen TikTok-Videos diesen Trend? Und wie zuverlässig sind die Informationen, die dort verbreitet werden?
dpa
20.03.2025  14:45 Uhr

Oft irreführend, selten nützlich

Zwei Psychologen gaben eine Einschätzung zur inhaltlichen Korrektheit der Beiträge. Sie stuften 52 Prozent der Videos als irreführend ein, nur 21 Prozent als nützlich und kein einziges als auf jeden Fall empfehlenswert. 92 der 98 Videos thematisierten demnach ausschließlich Aussagen über ADHS-Symptome wie »Mein ADHS bringt mich dazu, dies zu tun«. Gut die Hälfte der Angaben zu Symptomen wurde von den Psychologen als nicht ADHS-bedingt bewertet. Überwiegend bildeten sie stattdessen normale menschliche Erfahrungen ab, einige Symptome waren eher typisch für andere Störungen.

Wurden Behandlungsoptionen angegeben, basierten sie zumeist lediglich auf persönlichen Erfahrungen. »Anekdoten und persönliche Erfahrungen sind sehr wirkungsvoll, aber wenn der Kontext fehlt, können sie zu Missverständnissen über ADHS und psychische Gesundheit im Allgemeinen führen«, erklärte Karasavva.

ADHS-Prävalenz um etwa das Zehnfache überschätzt

In einer zweiten Versuchsreihe wurden gut 800 Studenten im Alter von 18 bis 25 Jahren die fünf am besten und am schlechtesten bewerteten Videos aus der ersten Analyse gezeigt. Dazu zählten junge Männer und Frauen, teils ohne sowie teils mit offizieller oder selbstgestellter ADHS-Diagnose. Im Allgemeinen wurden die besseren Videos auch als besser bewertet. Auffällig war, dass die ADHS-Prävalenz in der Bevölkerung mit etwa 33 Prozent extrem überschätzt wurde. Das war vor allem bei Menschen mit selbstdiagnostizierter ADHS der Fall. Sie wurden von den Videos zudem in ihrer Annahme bestärkt, selbst ADHS zu haben.

Soziale Medien seien bei Gesundheitsthemen eine zentrale Informationsquelle, sagte Kathrin Karsay von der Universität Wien, die nicht an der Studie beteiligt war. Die Algorithmen dort bevorzugten aber vor allem Posts, die besonders unterhaltsam sind oder emotionalisieren und so für viel Interaktion sorgen. Dass die Symptome nicht korrekt oder überzeichnet dargestellt werden, sei nicht überraschend, ähnliche Befunde gebe es auch bei anderen Krankheitsbildern wie Tourette-Syndrom oder Prostatakrebs.

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