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Streit um das Patientenwahlrecht

20.09.2004  00:00 Uhr
Elektronische Gesundheitskarte

Streit um das Patientenwahlrecht

von Daniel Rücker, Eschborn

Die Vorarbeiten zur elektronischen Gesundheitskarte sind ins Stocken geraten. Seit Ende August wird in der gemeinsamen Planungsgruppe Protego.net nicht mehr verhandelt. Der Grund: Die Krankenkassen wollen den Patienten nicht wählen lassen, wo seine Daten gespeichert werden.

Ende August hatten die Vertreter der Kostenträger die Verhandlungen in der Steuerungsgruppe abgebrochen. Auslöser ist ein alter Konflikt zwischen Krankenkassen und den Leistungserbringern. Die Leistungserbringer wollen die Patienten selbst entscheiden lassen wollen, ob Daten direkt auf der Chipkarte abgelegt werden sollen oder auf einem online erreichbaren Server. Die Kassen planen ausschließlich mit der Serverlösung. Die Chipkarte wollen sie nur in Notfällen einsetzen.

Am vergangenen Mittwoch eskalierte dann der Streit. Ursprünglich hatten alle Beteiligte verabredet, die Probleme aus den Medien herauszuhalten. Doch am 15. September berichtete das Handelsblatt über den Streit und stellte den zum 1. Januar 2006 terminierten Start in Frage. Da die Zeitung ihre Informationen aus Kassenkreisen erhalten hatte, waren die Schuldigen für die Verzögerung schnell gefunden. Apotheker und Zahnärzte würden mit ihrem Wunsch nach einer Serverlösung die von den Kassen favorisierte Chipkartenlösung blockieren, schrieb das Blatt unter Verdrehung der Präferenzen für Karte und Server.

Dabei gehe es den Apothekern vor allem ums Geschäft. „Die Apotheker befürchten, dass Versicherte die Karte nutzen, um Medikamente statt in der Apotheke preiswerter im Versandhandel einzukaufen.“ Selbst wenn man Karte durch den eigentlich gemeinten Server ersetzt, ist die Unterstellung mehr als zweifelhaft, geht es den Apothekern doch um ein Wahlrecht für die Patienten und nicht um eine exklusive Kartenlösung. Somit könnten ohnehin alle Versicherten, die dies Wünschen die Serverlösung wählen.

Schon stellt das Handelsblatt die Einführung der elektronischen Gesundheitskarte auf eine Stufe mit dem Desaster bei der LKW-Maut. Doch dazu muss es nicht kommen. Schon in dieser Woche treffen sich Kostenträger und Leistungserbringer zu Gesprächen mit der Politik.

 

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