Auch Alkohol erhöht das Krebsrisiko |
09.02.1998 00:00 Uhr |
Medizin
Wissenschaftlichen Studien zufolge steigert selbst moderater
Alkoholkonsum das Risiko für bestimmte Krebsarten erheblich. Die
Studiendaten ergeben, daß dies bereits beim regelmäßigen Genuß von 10
bis 20g täglich der Fall ist. 10 bis 20g Alkohol entsprechen einem achtel bis
viertel Liter Wein oder 0,3 bis 0,6 Liter Bier.
Vor allem Frauen seien infolge eines erhöhten Blutkrebsrisikos gefährdet, heißt es in
einer Pressemitteilung der Deutschen Krebsgesellschaft. Auch für Kehlkopfkrebs,
Mundhöhlen-, Speiseröhren- und Leberkrebs sowie bestimmte Darmkarzinome sei
eine Risikosteigerung durch regelmäßigen Alkoholkonsum zweifelsfrei erwiesen. Im
Fall von Rachenkrebs zeigte eine Heidelberger Fall-Kontrollstudie eine
Risikoerhöhung um das 60fache, wenn täglich große Mengen Alkohol (76 bis 99g)
konsumiert werden.
Zusätzlicher Tabakkonsum, Umgang mit krebserzeugenden Stoffen,
Mangelernährung oder genetische Disposition erhöhen das Krebsrisiko bei
regelmäßigem Alkoholgenuß vermutlich noch weiter, hieß es Ende Januar bei einem
gemeinsamen Symposium der Deutschen Krebsgesellschaft, der AOK Ulm und dem
Ulmer Bundeswehrkrankenhaus zu "Alkoholkonsum und Krebsrisiko". Gefordert
wurde eine verstärkte Prävention, unter anderem durch umfassende Aufklärung der
Bevölkerung über die Gesundheitsgefahren durch Alkohol, durch Verbot von
Alkoholwerbung in Funk und Fernsehen, Warnhinweise auf alkoholischen
Getränken sowie strikte Einhaltung des Abgabeverbots an Kinder und Jugendliche.
Außerdem müßten Forschungsprojekte, die sich mit dem Zusammenhang von
Alkohol und Krankheiten beschäftigen, gefördert werden, waren sich die Experten
in Ulm einig.
Artikel von der PZ-Redaktion
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