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Veränderungen

12.09.2005  00:00 Uhr

Veränderungen

Die Fédération Internationale Pharmaceutique (FIP) hat sich in den letzten zwanzig Jahren verändert. Das machte der 65. Internationale Kongress vergangene Woche in Kairo überdeutlich. Schon die Wahl von Kairo als Veranstaltungsort zeigt, dass sich die FIP als weltweit drittgrößte Organisation der Heilberufe ihrer Verantwortung stellen will. Mit der ägyptischen Metropole wurde in der 93-jährigen Geschichte zum ersten Mal eine Stadt eines arabischen Landes auf dem afrikanischen Kontinent ausgewählt. Die FIP repräsentiert über 2 Millionen Pharmazeuten. Sie fühlt sich als Weltorganisation berufen, für die Menschen in allen Ländern der Welt Voraussetzungen zu schaffen, die einen gerechten und sicheren Einsatz von Arzneimitteln garantieren. Sie hat »Arzneimittel für alle« zu einem Menschenrecht deklariert. Für die FIP ist es nicht mehr akzeptabel, dass einem Drittel der Weltbevölkerung notwendige Arzneimittel aus ökonomischen Gründen vorenthalten werden. Viele werden skeptisch fragen: Überhebt sich die FIP nicht dabei und ist das nicht die Aufgabe der Weltgesundheitsorganisation (WHO)? Alleine könnte die FIP diese Aufgabe sicher nicht meistern, deshalb hat sie sich in diesen Fragen mit der WHO zusammengeschlossen und will den nötigen pharmazeutischen Sachverstand für gemeinsame Projekte liefern.

Andererseits sollte bei der Umsetzung der Visionen selbstkritisch bedacht werden, dass kulturelle Unterschiede einen solchen Prozess behindern können. Gleiches gilt auch für den Kampf gegen Arzneimittelfälschungen in den Entwicklungsländern. Es klingt sehr einfach, wenn die FIP in einem Statement sagt, dass alle Beteiligten, sprich Apotheker, Industrie, Großhandel und Behörden, nur zusammenarbeiten müssten, um dieses Problem zu lösen oder zumindest zu minimieren. Solange einige Staaten die Herstellung von Fälschungen dulden oder sogar fördern, wird das Problem nicht gelöst. Der flüchtige Leser könnte den Eindruck gewinnen, die FIP sei zu einer Hilfsorganisation mutiert, zumal die rein pharmazeutischen Wissenschaften in Kairo nur eine untergeordnete Rolle spielten. Das stimmt zumindest, was das Engagement in den Entwicklungsländern angeht. Die FIP hat aber ihren Anspruch, die pharmazeutischen Wissenschaften zu fördern, nicht aufgegeben. Verlöre sie den spezifischen Charakter einer pharmazeutischen Organisation, drohte sie zu einer Untergruppe der WHO zu werden.

Nachdem vergangene Woche mit dem FIP-Kongress die internationale Standespolitik im Mittelpunkt des pharmazeutischen Interesses Stand, dreht sich an diesem Wochenende alles um die Bundestagswahl. Nach den letzten Prognosen dürfte es eine knappe Entscheidung werden. Für die noch Unentschlossenen haben wir hier die Positionen der Parteien zusammengefasst.

Ihre Vorstellungen zur Zukunft der Apotheke haben die Parteien im Wahlkampf leider nicht verraten. Die eine oder andere Bemerkung von Spitzenpolitikern lässt natürlich vermuten, wohin die Reise gehen soll. Was wir Apotheker uns wünschen, ist wohl unumstritten: Stabile Rahmenbedingungen, die es der heilberuflich geführten Apotheke ermöglichen, ihre Kunden und Patienten pharmazeutisch optimal und effizient zu versorgen; eine Politik, die sich am medizinisch Sinnvollen und nicht allein an den Kosten orientiert und eine Wirtschaftspolitik, die die sozialen Sicherungssysteme stabilisiert und gleichzeitig die Eigenverantwortung der Menschen für ihre Gesundheitsversorgung weiter fördert.

Professor Dr. Hartmut Morck
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