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Calcium plus Vitamin D: Als Arzneimittel sinnvoll

 

Die Verbraucher-Zeitschrift Ökotest hat 42 Kombinationspräparate mit Calcium und Vitamin D bewertet, vor allem Brausetabletten – 18 Arzneimittel und 24 Nahrungsergänzungsmittel. Dabei schneiden alle 18 als Arzneimittel zur Behandlung der Osteoporose zugelassenen Präparate gut oder sehr gut ab. Sie enthalten 1000 bis 1200 mg Calcium und 20 bis 25 µg Vitamin D3 pro Tagesdosis, aber keine bedenklichen oder umstrittenen Zusatzstoffe wie künstliche Süßstoffe oder Aromen. Die Wirksamkeit und den Nutzen der Arzneimittel hat der Frankfurter Pharmazieprofessor Dr. Manfred Schubert-Zsilavecz bewertet.

Nahrungsergänzungsmittel mit Calcium und Vitamin D hält die Verbraucher-Zeitschrift dagegen für Gesunde für verzichtbar und kritisiert eine zu hohe Dosierung bei vielen der 24 getesteten Präparate. Sie enthalten Tagesdosen zwischen 800 und 1000 mg Calcium – zu viel als reine Nahrungsergänzung. Elf Präparate gelten als befriedigend, zwölf als ausreichend und eines wurde ungenügend bewertet, da es Kupfer und Fluorid enthält (Taxofit Calcium 850 +D3 Depot).

Bis vor einigen Jahren empfahl der Dachverband Osteologie allen Osteoporose-Patienten zu einer Substitution von Calcium und Vitamin D3. Studien zeigten jedoch ein möglicherweise erhöhtes Risiko für Herzinfarkte und Schlaganfälle durch zu viel extern zugeführtes Calcium. Daher rät die Leitlinie nun vorrangig zu einer Calcium-reichen Ernährung. «Für Menschen mit erhöhtem Knochenbruchrisiko ist eine regelmäßige Einnahme von Präparaten mit Calcium und Vitamin D nicht mehr pauschal ratsam», kommentiert Apotheker Schubert-Zsilavecz. Vitamin D wird empfohlen, wenn Patienten mit diagnostizierter Osteoporose sich zu wenig im Freien aufhalten und ein erhöhtes Sturzrisiko vorliegt – am besten als Monopräparat. Kombipräparate seien nur sinnvoll, um eine Osteoporose-Therapie mit verschreibungspflichtigen Medikamente wie Bisphosphonaten zu begleiten oder wenn ein nachgewiesener Mangel an Calcium oder Vitamin D  vorliegt.

Ökotest rät, Kombipräpate mit Calcium und Vitamin D3 nur in Absprache mit dem Arzt einzunehmen. Gesunde können ihren Calcium-Bedarf, der bei etwa 1000 mg liegt, zum Beispiel mit einem Glas Milch und zwei Käsescheiben decken. Veganern empfiehlt Ökotest dunkelgrünes Gemüse, Mandeln und Calcium-reiches Mineralwasser. «Wer neben den Mahlzeiten regelmäßig Calcium-haltige Mittel einnimmt, riskiert schnell eine schädliche Überversorgung», sagt Schubert-Zsilavecz. Um den Vitamin-D-Speicher aufzufüllen, reiche es, Gesicht, Hände und Arme von März bis Oktober dreimal wöchentlich kurz ohne Schutz der Sonne auszusetzen. (dh)

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Zu viel Calcium erhöht das Herzinfarktrisiko, Meldung vom 24.05.2012

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04.09.2017 l PZ

Foto: Fotolia/Manuel Schäfer

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