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Krebs

Leber steuert Kachexie

Datum 22.01.2013  15:42 Uhr

Von Christina Hohmann-Jeddi / Tumorpatienten verlieren im Verlauf ihrer Erkrankung häufig sehr viel Gewicht. Heidelberger Wissenschaftler haben nun herausgefunden, dass die starke Auszehrung direkt von der Leber gesteuert wird.

Forscher um Professor Dr. Stephan Herzig haben entdeckt, dass Tumoren die Produktion eines zentralen Genschalters in der Leber anregen. Dessen Aktivität senkt den Blutfettspiegel und führt zur Einlagerung von Fett in der Leber. Das berichten die Wissenschaftler im Fachjournal »EMBO Molecular Medicine« (doi: 10.1002/emmm.201201869).

»Früher glaubten die Ärzte, dass der Krebs den Stoffwechsel so programmiert, dass alle Energie in das Tumorwachstum fließt«, sagt Herzig, der eine Brückenabteilung des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ), der Universität Heidelberg und des Universitätsklinikums Heidelberg leitet, in einer Mitteilung des DKFZ. Heute gingen Forscher dagegen davon aus, dass die Kachexie, unter der 70 Prozent der Krebspatienten leiden, eine Reaktion des Körpers auf schädliche Stimuli ist, die direkt vom wachsenden Tumor ausgehen. Bei der Suche nach den Ursachen nahmen die Forscher nun die Leber ins Visier. Herzig: »Kachexiepatienten haben oft eine entzündliche Fett­leber – das war für uns ein starkes Indiz für eine Beteiligung des Organs.«

 

Krebskranke Mäuse haben einen extrem niedrigen Blutfettspiegel, weil die Leber der Tiere nur noch wenig VLDL (very low density lipoprotein) ausschüttet. In der Leber selbst lagern sie dagegen Fett ein. Darüber hinaus sind in der Leber krebskranker Mäuse die Gene für alle wichtigen Schritte der Fettsynthese blockiert. Das wies darauf hin, dass ein zentraler Schalter in der Leber die Kachexie antreibt, so Herzig. Die Forscher nahmen daher die entsprechenden Proteine unter die Lupe und stießen auf den Transkriptionsfaktor TSC22D4 (Transforming growth factor beta 1-stimulated clone 22 D4). Dieser kam in der Leber von krebskranken Tieren deutlich häufiger vor als in der von gesunden. Legten die Forscher TSC22D4 lahm, bildeten die Tiere wieder VLDL und auch die an der Fettsynthese beteiligten Gene sprangen wieder an.

 

»Unsere Ergebnisse belegen zum ersten Mal, dass der dramatische Verlust an Körpermasse zentral von der Leber reguliert sein könnte«, sagte Herzig. TSC22D4 hat in Leberzellen des Menschen genau die gleiche Wirkung wie in der von Mäusen. Es gebe Hinweise darauf, dass sich der Genschalter über bestimmte Stoffwechselprodukte steuern lässt und so die fatale Auszehrung möglicherweise gebremst werden könnte. »Dieser Ansatz ist allerdings experimentell noch nicht belegt; das wollen wir im nächsten Schritt untersuchen«, so Herzig. /

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