Inavolisib im Handel |
Kerstin A. Gräfe |
10.09.2025 07:00 Uhr |
Die Liste der Nebenwirkung des neuen Wirkstoffs ist sehr lang. Sehr häufig kommt es etwa zu schweren Hyperglykämien, einschließlich Ketoazidose mit tödlichen Komplikationen. Patientinnen mit Diabetes mellitus in der Vorgeschichte benötigen möglicherweise eine intensivierte antihyperglykämische Behandlung und häufigere Blutzuckerkontrollen. Die Behandlung sollte erst begonnen werden, wenn der Nüchtern-Glucosespiegel optimiert ist. Vor Therapiebeginn sind die Patientinnen über Anzeichen und Symptome einer Hyperglykämie aufzuklären und darüber zu informieren, sich unverzüglich an einen Arzt zu wenden, wenn diese Symptome auftreten. Zudem sind bei den Patientinnen vor und in regelmäßigen Abständen während der Behandlung der Nüchtern-Glukosespiegel und HbA1C-Wert zu testen. Bei Risikopatientinnen können zusätzlich eine häusliche Blutzuckerselbstkontrolle sowie gegebenenfalls eine prophylaktische Gabe von Metformin erwogen werden.
Etwa die Hälfte der Patientinnen entwickelte eine Stomatitis. Zur Prophylaxe wird bei den ersten Anzeichen eine alkoholfreie Mundspülung mit Corticosteroiden empfohlen. Alkoholische oder peroxidhaltige Mundspülungen sollten vermieden werden, da sie den Zustand verschlimmern können. Diätetische Anpassungen wie ein Verzicht auf scharfe Speisen können erwogen werden.
Vor Beginn einer Therapie mit Itovebi ist bei Frauen im gebärfähigen Alter der Schwangerschaftsstatus festzustellen. Sie sind anzuweisen, während der Behandlung und für eine Woche nach der letzten Dosis eine wirksame nicht hormonelle Verhütungsmethode anzuwenden. Die Anwendung von Inavolisib bei Schwangeren und bei Frauen im gebärfähigen Alter, die nicht verhüten, wird nicht empfohlen. Das Stillen soll während der Behandlung und für eine Woche nach der letzten Dosis von Itovebi unterbrochen werden.
Es ist nicht bekannt, ob Inavolisib in das Sperma gelangt. Um eine potenzielle fetale Exposition während der Schwangerschaft zu vermeiden, müssen männliche Patienten mit Partnerinnen im gebärfähigen Alter während der Behandlung mit dem Wirkstoff und für eine Woche nach der letzten Dosis ein Kondom verwenden.