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Engpässen vorbeugen

»In der Krise sind Fähigkeiten besser als Vorräte«

Wann die nächste Pandemie kommt, ist nur eine Frage der Zeit. Wie kann sich Deutschland künftig besser vor Versorgungsengpässen schützen? Darum ging es in einer Podiumsdiskussion beim »Tag der innovativen Gesundheitswirtschaft« am Donnerstag in Berlin. Eingeladen hatte der Verband Forschender Arzneimittelhersteller (vfa).
Anne Orth
21.06.2024  15:16 Uhr
BMG plant Runden Tisch zur Weiterentwicklung des AMNOG

BMG plant Runden Tisch zur Weiterentwicklung des AMNOG

Der Arzneimittelexperte hält es ebenfalls für notwendig, das AMNOG weiterzuentwickeln. In diesen Prozess wolle er das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) mit einbeziehen. Er kündigte an, dazu nach der Sommerpause einen Runden Tisch mit Fachexperten einzurichten. Dieser werde bereits vorbereitet. »Wir machen derzeit so viel, das muss auch reinpassen«, warb Müller um Verständnis.

Überall Produktionsanlagen hinzustellen, sei nicht die Lösung für Lieferengpässe, betonte Müller. »Wir müssen Technologien beherrschen, nicht Produktion für alles vorhalten.« Der Abteilungsleiter verwies darauf, dass mit dem Lieferengpass-Gesetz (ALBVVG) die Vergabe von Rabattverträgen bei Antibiotika und Onkologika daran geknüpft ist, dass mindestens 50 Prozent der Wirkstoffe in Europa produziert werden. Um Innovationen in Deutschland zu fördern, habe die Bundesregierung das Medizinforschungsgesetz (MFG) auf den Weg gebracht. »Dabei haben wir viele Anregungen aufgenommen«, sagte Müller.

Der Bundestag werde das Gesetz bald verabschieden, kündigte er an. Derzeit berieten alle Fraktionen über das Vorhaben. Am 12. Juni hatte der Gesundheitsausschuss des Bundestags in einer öffentlichen Sitzung über die Pläne beraten.

In Deutschland gebe es ein gut zugängliches Gesundheitssystem, das aber auch finanziert werden müsse. Die Ausgaben für Arzneimittel würden pro Jahr um 9 bis 10 Prozent wachsen. »Wir suchen intelligente Lösungen, das System muss aber ausbalanciert werden«, gab Müller zu bedenken. Die Kosten dürften nicht aus dem Ruder laufen. 

Der BMG-Abteilungsleiter informierte auch über das kürzlich gestartete Diskussionsforum »Critical Medicine Alliance«. Ziel sei, für 50 wichtige Wirkstoffe Produktionsstätten in Deutschland zu schaffen. Die Bundesregierung setze sich dafür ein, dass »aus der Alliance ein Act« werde, also ein Gesetz. Dann bestehe die Möglichkeit, dass die Kassen mithilfe des Vergaberechts forcieren könnten, dass kritische Wirkstoffe in Europa produziert werden.

Professor Achim Wambach, Präsident des Zentrums für Europäische Wirtschafsforschung (ZEW), monierte, dass Deutschland bei der Prävention im Vergleich zu anderen europäischen Ländern hinterherhinke. Verlässlichkeit sei wichtig, um Unternehmen Anreize zu geben, langfristig zu investieren. »Wir haben zu viel kurzfristiges Denken in der Politik. Auch die Kassen haben kein finanzielles Interesse, langfristig zu denken«, kritisierte Wambach.

 

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