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Grippe

Impfstoffe und Impfstrategie überdenken

Anlässlich der ADKA-Jahrestagung berichteten Experten über die vergangene Grippesaison, unterschiedliche Impfstofftypen und die Bedeutung verbesserter Impfraten.
Sven Siebenand
09.05.2023  07:00 Uhr

Professor Dr. Tobias Welte von der Medizinischen Hochschule Hannover sagte bei dem von CSL Seqirus ausgerichteten Symposium, dass die Grippe in der Saison 2022/23 anders verlaufen sei als gewöhnlich. Die erste Welle sei viel zu früh gekommen, nämlich von Oktober bis Dezember. Es folgte eine zweite Welle in Februar und März. Warum das so war, wisse man nicht. Der Mediziner riet, den Blick auf die Südhalbkugel zu werfen, wo es in der vergangenen Saison auch zwei Influenzawellen gegeben habe. Wenn es dort in Mai und Juni wieder zu einer verfrühten Welle komme, könne es sein, dass sich dieses Geschehen dann auch auf der Nordhalbkugel wiederhole. Welte zufolge müsste man dann auch den Impfzeitraum hierzulande zeitlich vorrücken.

Professor Dr. Tino F. Schwarz vom Klinikum Würzburg Mitte ging im Folgenden darauf ein, dass eine geringe Impfstoff-Effektivität durch das Virus und durch den Wirt bedingt sein könne. Ursache könne aber auch das Herstellungsverfahren der Vakzine sein. Ein zellkulturbasierter Grippeimpfstoff könne durch die Vermeidung der Adaptation an das Hühnerei eine bessere Effektivität besitzen als eibasierte Impfstoffe, berichtete der Mediziner. Arztbesuche, Hospitalisierungen und Todesfälle ließen sich durch eine höhere Wirksamkeit der saisonalen Grippeimpfstoffe reduzieren. Schwarz bemängelte, dass man in Deutschland aber seit Jahrzehnten nicht die Strategie bei den Grippe-Impfstofftypen gewechselt habe.

Der Referent kritisierte im Folgenden auch die Durchimpfungsrate in Deutschland. Bei der Ärzteschaft im Krankenhaus liege sie bei knapp 80 Prozent, bei den Pflegeberufen bei etwa 50 Prozent. »Hier haben wir eindeutig Handlungsbedarf«, sagte Schwarz. Das gelte auch für die Influenza-Impfraten in den Risikogruppen. Von den Menschen ab 60 Jahre seien nur 43 Prozent geimpft, das Ziel seien 75 Prozent. Noch schlechter ist die Impfrate bei Schwangeren, die nur bei 17 Prozent liegt. »Durch niederschwelligen Zugang, zum Beispiel in Apotheken, könnte die Impfquote gesteigert werden«, sagte Schwarz. Sein Appell an den Berufsstand ist kurz und knapp: »Impfen Sie!«

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