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Auswertung des PEI

Impfnebenwirkungen auf konstantem Niveau

Nebenwirkungen und Komplikationen von Impfungen waren 2022 und 2023 ungefähr so häufig wie in den Jahren zuvor, berichtet das Paul-Ehrlich-Institut (PEI) anhand einer aktuellen Auswertung.
Annette Rößler
01.10.2024  16:20 Uhr

Im aktuellen »Bulletin zur Arzneimittelsicherheit« (Nr. 3 2024) gibt das PEI einen Überblick über Verdachtsfälle von Nebenwirkungen und Komplikationen von Impfungen, die ihm als zuständige Bundesoberbehörde in den Jahren 2022 und 2023 gemeldet wurden. Ausgewertet wurden Meldungen zu allen Impfstoffen mit Ausnahme der Covid-19-Impfstoffe; für Letztere gibt es separate Sicherheitsberichte, deren letzter den Sachstand vom 31. März 2023 wiedergibt.

Laut dem aktuellen Bericht gingen beim PEI in den Jahren 2022 und 2023 bei mehr als 105 Millionen Impfungen insgesamt 8659 Verdachtsmeldungen zu Nebenwirkungen/Komplikationen ein. Damit sei der prozentuale Anteil von gemeldeten Verdachtsfällen in diesen beiden Jahren konstant geblieben. Verglichen mit den Jahren 2019 bis 2021 habe sich aber der Anteil von schwerwiegenden Nebenwirkungen leicht erhöht, berichtet die Behörde, die eine mögliche Ursache hierfür in einer seit der Pandemie erhöhten Aufmerksamkeit sieht.

Die häufigsten gemeldeten Impfnebenwirkungen waren Fieber (4,08 Prozent der Fälle), Herpes zoster (3,77 Prozent), Kopfschmerzen (2,92 Prozent), Ausschlag (2,86 Prozent), Ermüdung (2,02 Prozent) und Schmerzen in einer Extremität (1,82 Prozent). Die Nebenwirkung Herpes zoster (Gürtelrose) trat überwiegend nach einer Impfung gegen das Varizella-zoster-Virus auf. Das PEI hat sie in einer eigenen Studie für den rekombinanten, adjuvantierten Herpes-Zoster-Impfstoff Shingrix® gesondert untersucht. Dabei kam heraus, dass die Impfung wahrscheinlich nicht der Auslöser der Erkrankung war, sondern dass die Gürtelrose bei den betroffenen Patienten lediglich im zeitlichen Zusammenhang mit der Impfung stand.

Frauen häufiger von Nebenwirkungen betroffen

Wie bereits bei früheren Auswertungen fiel auf, dass Frauen häufiger als Männer von Impfnebenwirkungen betroffen waren. Die bei Frauen gemeldeten Fälle machten bei Erwachsenen 64,4 Prozent aller Verdachtsmeldungen aus. Das PEI weist darauf hin, dass ein entsprechender Geschlechterunterschied auch bei den Covid-19-Impfungen gesehen wurde. Studienergebnisse aus der jüngeren Vergangenheit deuten ebenfalls darauf hin, dass Impfungen von Frauen tendenziell schlechter vertragen werden als von Männern.

Hierfür sind prinzipiell zwei Erklärungen denkbar: Entweder reagieren Frauen tatsächlich häufiger inadäquat heftig auf Impfungen als Männer, etwa weil die Vakzinen bei ihnen reaktogener sind oder die Einheitsdosis der Impfstoffe für sie zu hoch angesetzt ist. Oder sie sind achtsamer beziehungsweise neigen eher als Männer dazu, Nebenwirkungen zu melden. Welcher Erklärungsansatz von beiden zutrifft, sei laut dem PEI weiterhin unklar.

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