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Bio Art

Immunzellen als Kunst

In der wissenschaftlichen Forschung entstehen oft soziale, ökonomische oder auch politische Fragestellungen, mit denen sich Bio-Art-Künstler auseinandersetzen. In einer Ausstellung in Berlin stehen nun Immunzellen im Fokus, die zudem eine technowissenschaftliche Liebesgeschichte erzählen.
AutorKontaktJennifer Evans
Datum 20.10.2021  08:00 Uhr

Ein biologisches Forschungslabor ist das reinste Kunstatelier. So würden es sicher Vertreter der sogenannten Bio Art formulieren. Bei dieser Strömung der zeitgenössischen Kunst arbeiten die Künstler beispielsweise mit Bakterienkulturen oder anderen lebenden Organismen, um soziale, ethische oder ästhetische Aspekte zu beleuchten. Ihre oft provokativen Werke entstehen in der Regel in Zusammenarbeit mit Wissenschaftlern. So ist es auch bei der Portugiesin Marta de Menezes, die demnächst eine Ausstellung in Berlin hat. Ihr Projekt »Paired Immunity« präsentiert sie zusammen mit ihrem Partner Luís Graça, der Professor für Immunologie an der medizinischen Fakultät der Universität Lissabon ist und eine Forschungsgruppe für zelluläre Immunologie leitet.

In dem Kunstwerk »Immortality for Two« verewigen die beiden gegenseitig ihre Immunzellen. »Dies wird erreicht, indem krebsauslösende Gene mit einem viralen Vektor in die Zellen eingeschleust werden«, heißt es seitens der Kuratoren. Interagieren die lebenden Zellen miteinander, stoßen sie sich gegenseitig ab. Damit soll der Künstlerin zufolge zum Ausdruck kommen: Unsterblichkeit hat ihren Preis – nämlich die Isolation zweier sich liebender Menschen. »Die lebenden Zellen werden ohne sichtbare Laborausrüstung zur Schau gestellt: Zwei Live-Projektionen der wachsenden Zellen betonen die Spannung, die durch ihre Isolation entsteht«, so de Menezes. Nur im virtuellen Raum der Projektion könnten diese Zellen interagieren.

Kunstwerk zeigt einen Pakt zwischen dem Paar

Mit ihrem zweiten Ausstellungsstück namens »Anti-Marta« wollten die Künstlerin und der Wissenschaftler ihre Identität und Intimität hinterfragen. Dazu tauschten sie eine Hauttransplantation am Unterarm aus. Ziel war es dabei, die Abstoßungsreaktion des Körpers aufgrund des Transplantats der Entstehung von Antikörpern gegenüberzustellen. Das Kunstwerk beschreibt de Menezes »als einen Pakt« zwischen dem Paar.

Biologie und Kunst zu vereinen, ist nicht neu. Solche Ansätze gab es schon im 19. Jahrhundert. Als der Zoologe und Zeichner Ernst Heinrich Philipp August Haeckel (1834 bis 1919) Strahlentierchen oder Fahnenquallen malte, ging es allerdings hauptsächlich um eine detailgetreue Illustration der Natur beziehungsweise um die Darstellung einer wissenschaftlichen Errungenschaft. Nichtsdestotrotz beeinflussten Haeckels Zeichnungen Ende des Jahrhunderts die Künstler des Jugendstils, die für ihre symbolreiche Ornamentik bekannt sind. Auch bei dem surrealistischen Maler Salvador Dalí (1904 bis 1989) tauchte bereits das interdisziplinäre Thema auf. Der Spanier integrierte etwa in seinem Ölgemälde »Butterfly Landscape« von 1957/58 ein DNA-Molekül mit der bekannten spiralförmigen Gestalt der Doppelhelix-Struktur.

Erst später setzte sich die Kunst kritischer mit den Ergebnissen der Forschung auseinander. Ende des 20. Jahrhunderts kamen Bewegungen auf, bei denen Künstler mit Genmaterial arbeiteten oder Gewebe mit organischer Struktur herstellten. Vertreter dieser Strömungen prägten den Begriff Semi-Living, eine neue Kategorie des Lebens, die isoliert vom Organismus im Labor entstanden war. Obwohl diese Kreationen lebenden Ursprung hatten, waren sie doch künstlich entstanden, was mit Blick auf die Zukunft kulturelle, ethische und philosophische Fragen aufwerfen sollte.

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