Immer weniger Frauen übernehmen eine Apotheke |
Cornelia Dölger |
09.08.2023 14:30 Uhr |
Statt komplett neu zu gründen, wollen viele angehende Selbstständige lieber bestehende Strukturen übernehmen, auch das hat die Studie bestätigt. 59 Prozent der begleiteten Existenzgründer übernahmen demnach 2022 eine Apotheke, um in die Selbstständigkeit einzusteigen. Lediglich drei Prozent wählten für den Einstieg in die Selbstständigkeit eine komplette Neugründung.
Wer den Schritt in die Selbstständigkeit wagt, muss je nach Standort und Bedingungen unterschiedlich tief in die Tasche greifen, auch das hat die Studie ergeben. Die Differenzen seien teils gravierend. Daraus ergebe sich eine große Diskrepanz zwischen dem Durchschnittspreis für eine Apothekenübernahme und dem sogenannten Median, also dem zentralen Wert aus der Mitte aller Werte. Bei der klassischen Apothekenübernahme erreichten die durchschnittlichen Gesamtinvestitionen demnach 2022 mit 673.000 Euro einen neuen Höchststand. Dabei lag der Kaufpreis, der hier den größten Anteil ausmache – also der Durchschnittspreis –, bei 498.000 Euro.
Dieser Durchschnittspreis könne allerdings nur als grobe Orientierung dienen, da sehr viele Übernahmen – knapp zwei Drittel – weit unter ihm lagen. So habe etwa jeder zehnte Existenzgründende einen Kaufpreis von unter 50.000 Euro gezahlt, betont die Apobank.
Andersherum habe das übrige Drittel 600.000 Euro und mehr für die erste eigene Apotheke in die Hand genommen, hieß es weiter, jeder Achte sogar eine Million Euro und mehr.
Diese sehr hohe Spannbreite führe zur genannten erheblichen Diskrepanz zwischen Durchschnittspreis (498.000 Euro) und Median. Letzterer liegt demnach nämlich für 2022 mit 353.000 Euro deutlich unter dem Durchschnitt.
»Die Kaufpreise der Apotheken hängen naturgemäß eng mit dem wirtschaftlichen Erfolg sowie der Angebots- und Nachfragesituation vor Ort zusammen«, erklärt Daniel Zehnich, Leiter des Bereichs Gesundheitsmarkt und Beteiligungen der Apo-Bank, in der Mitteilung. »An dieser enormen Bandbreite der Preise sehen wir auch, wie heterogen der Apothekenmarkt ist.«