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NRW-Gesundheitsminister

»Ich brauche keine Kapitalgesellschaften«

Der Gesundheitsminister Nordrhein-Westfalens, Karl-Josef Laumann (CDU), hat sich bei der Eröffnung des westfälisch-lippischen Apothekertags (WLAT), zum System der inhabergeführten Apotheke vor Ort bekannt. Laumann sieht die Einflüsse von Kapitalgesellschaften im Gesundheitswesen sehr kritisch.
Benjamin Rohrer
11.09.2021  12:50 Uhr

In Münster wurde am heutigen Samstagvormittag der 8. Westfälisch-lippische Apothekertag (WLAT) eröffnet. Karl-Josef Laumann (CDU), Gesundheitsminister in Nordrhein-Westfalen, ist Schirmherr der Veranstaltung und bekannte sich in einem Grußwort an die vor Ort und digital zugeschalteten Apothekerinnen und Apotheker zum System der inhabergeführten Apotheken.

Laumann erklärte, dass er »nicht glücklich« damit sei, dass Kapitalgesellschaften immer mehr Einfluss nehmen im Gesundheitswesen, beispielsweise im Bereich der Zahnärzte. Auch mit Blick auf den Apothekenmarkt sagte der Minister: »Aus NRW-Sicht brauche ich diese Strukturen nicht. Wir kriegen unsere Versorgung mit den bisherigen Strukturen gut in den Griff.«

Laumann fügte hinzu, dass er es für »psychologisch wichtig« halte, dass Medikamente exklusiv an einem Ort wie Apotheken abgegeben werden – denn so werde die »Wertigkeit des Produktes« für die Gesellschaft deutlich.  Außerdem begrüße er es sehr, dass die Apotheken stets »nah am Menschen sind und für die Beantwortung von Fragen zur Verfügung stehen«.

Laumann will Produktion von Grundsubstanzen nach Europa holen

Der NRW-Gesundheitsminister äußerte sich auch zu mehreren gesundheitspolitischen Regelungen, die die Coronavirus-Pandemie betreffen. Sehr deutlich sprach er sich beispielsweise dafür aus, dass wichtige Versorgungsgüter wie Arzneimittel, Schutzkleidung oder Atemschutzmasken wieder häufiger in der EU produziert werden. »Wir waren in der Krise viel zu abhängig von ‚just in time‘ und ausländischen Lieferketten.«

Nach der Bundestagswahl müsse die Bundespolitik sich dafür einsetzen, dass zumindest die Grundsubstanzen wieder vermehrt in der EU produziert werden, so Laumann. Zumindest indirekt hinterfragte er auch das Rabattvertragssystem, denn Laumann sagte, dass sich die Produktion auch so sehr nach Asien verlagert habe, weil die Kostenträger »überall auf den letzten Cent gucken«.

Außerdem erklärte der NRW-Gesundheitsminister, warum er es für richtig hält, dass der Staat ab Oktober keine Testaktivitäten mehr vergüte und die Finanzierung der Bürgertests streiche. Er habe immer deutlich gemacht, dass das Testen stets »eine Brücke« sei, bis es genug Impfstoff gibt, was jetzt der Fall ist. Mit dem Streichen der Testvergütung gebe man den noch Ungeimpften auch »einen Schubs in die richtige Richtung«.

Overwiening: »Apotheken haben alle Bälle in der Luft gehalten«

ABDA- und AKWL-Präsidentin Gabriele Regina Overwiening hatte zuvor in ihrer Eröffnungsrede auf die Leistungen der Apotheken während der Coronavirus-Pandemie hingewiesen.

Mit Blick auf die neu hinzugekommenen Dienstleistungen (Tests, Masken, Impfstoff-Verteilung, Zertifikatserzeugung, etc.) sprach Overwiening symbolisch von »neuen Bällen«, die die Politik den Apotheken zugespielt habe – sicherlich in Anlehnung an eine Äußerung von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) vom Deutschen Apothekertag 2012, die in vielen apothekenpolitischen Diskussionen bis heute nachhallt. Spahn hatte den Apothekern mit Blick auf ihre politischen Forderungen damals geraten, dass sie nicht zu viele Bälle gleichzeitig jonglieren sollten.

Overwiening griff dieses Bild auf und erklärte mit Blick auf die zahlreichen neuen Apotheken-Dienstleistungen, dass die Apotheken zu »Corona-Jongleuren« geworden seien. »Die Politik hat uns immer wieder neue Bälle zugespielt. Wir haben diesen Kraftakt gemeistert – selbstverständlich, verlässlich und in der Fläche.« Die ABDA-Präsidentin bedankte sich bei allen: »Seien Sie stolz auf sich!«

Overwiening versicherten den Teilnehmenden des WLAT zudem, dass sich die Sichtweise der Politik auf die Apotheken durch ihre Leistung während der Pandemie verändert habe. Sie sehe in der Politik »eine völlig andere Denke« über die Apotheken. Und weiter: »Wir haben gezeigt, dass wir bereitstehen für die Umsetzung gesundheitlicher Anwendungen. Die Politik ist jetzt noch mehr bereit, mit uns Zukunft zu gestalten.«

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