Hubmann rechnet mit deutlich niedrigeren Betriebsergebnissen |
Brigitte M. Gensthaler |
07.07.2022 10:30 Uhr |
Mit Sorge betrachtet der BAV den steten Apothekenschwund. In Bayern sei die Zahl Ende 2021 auf 2967 Apotheken gesunken, berichtete Geschäftsführerin Alexandra Schmidt. »Jede Woche schließt eine Apotheke in Bayern, aber die Leistung insgesamt muss die gleiche bleiben.«
Allmählich entstünden weiße Flecken im flächendeckenden Apothekennetz und weitere Wege für die Patienten, warnte Hubmann. Manche Apotheken müssten aus Personalnot schließen, sprach er den Fachkräftemangel an. »Die Politik muss ein Klima schaffen, in dem junge, gut ausgebildete Apothekerinnen und Apotheker wieder motiviert sind, sich selbstständig zu machen und Apotheken zu übernehmen oder neu zu gründen.«
Auch in diesem Zusammenhang sei die Entwicklung bei den pharmazeutischen Dienstleistungen sehr erfreulich. Gegen teilweise erbitterten Widerstand der Krankenkassen wurden fünf Dienstleistungen, zwei wenig komplexe und drei komplexe Leistungen vereinbart. »Wir haben wie die Löwen gerade für die einfachen Leistungen gekämpft.« Nun müssten die Apotheken sie auch anbieten, ermunterte er die Kollegen: »Sie können sofort starten. Der Finanzierungstopf wird reichen, also keine Angst vor Leistungskürzungen.«
Hubmann ging ausführlich auf die Leistungen der Digitalgesellschaft Gedisa (Gesellschaft für digitale Services der Apotheken mbH) ein, die seit 1. Juli die offizielle Betreiberin des Apothekenportals »mein-apothekenportal.de« ist. Die Mitgliederversammlung stimmte einer Sonderumlage von jeweils 600 Euro pro Jahr zu, die pro Betriebsstätte in den Jahren 2022, 2023 und 2024 erhoben wird. Zuvor hatte sie einer Satzungsänderung zugestimmt, die der Versammlung das Recht zur Beschlussfassung über eine Sonderumlage einräumen soll. Hubmann war sehr erfreut: »Damit nehmen wir einen Teil unserer digitalen Zukunft selbst in die Hand.«
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