Pharmazeutische Zeitung online Avoxa
whatsApp instagram facebook bluesky linkedin xign
Nach erster Infektion

Hoher Antikörpertiter schützt vor Corona-Reinfektion

Die Bedeutung von Serum-Antikörpern gegen SARS-CoV-2 wird nach wie vor diskutiert. Jetzt gibt es neue Hinweise, dass ein guter Antikörpertiter direkt nach einer Erkrankung einen Schutzeffekt gegen eine erneute Infektion entfalten kann.
AutorKontaktTheo Dingermann
Datum 26.02.2021  13:00 Uhr
Hoher Antikörpertiter schützt vor Corona-Reinfektion

Nach wie vor ist ungeklärt, ob sich von dem Vorhandensein beziehungsweise Fehlen von Antikörpern bei positiv getesteten Covid-19-Patienten Aussagen zum Risiko einer Reinfektion ableiten lassen könnten. Um sich dieser Frage zu nähern, analysierten Raymond A. Harvey, wissenschaftlicher Direktor der Firma Aetion in New York, und Kollegen weiterer Unternehmen sowie dem National Cancer Institute der USA Einträge in einer anonymisierten Datenbank, in der neben den Ergebnissen kommerzieller Labortests auch die medizinischen und pharmazeutischen Interventionen, die Einträge in elektronische Gesundheitsakten und Krankenhausabrechnungen abgelegt waren. Die Ergebnisse sind jetzt nach Peer-Review-Verfahren im Fachjournal »JAMA Internal Medicine« erschienen.

Die Patienten, deren Daten in der Studie begutachtet wurden, waren entsprechend ihres ersten SARS-CoV-2-Antikörpertest als Antikörper-positiv oder Antikörper-negativ kategorisiert worden. Als primären Endpunkte ihrer Studie definierten die Wissenschaftler PCR-Testergebnisse, die bei den Patienten jeweils 0-30 Tage, 31-60 Tage, 61-90 Tage und > 90 Tage nach der Infektion ermittelt worden waren. Diese Ergebnisse erlauben Rückschlüsse auf die Persistenz der Viren nach dem initialen Infektionsereignis. Zusätzliche Messgrößen waren demografische, geografische und klinische Merkmale zum Zeitpunkt des ersten Antikörpertests, sowie Anzeichen und Symptome von Covid-19 und Komorbiditäten. Insgesamt wurden die Daten von 3.257.478 Patienten eingeschlossen, bei denen ein Antikörpertest durchgeführt worden war. Das mittlere Alter dieser Patienten betrug 48 Jahren. 56 Prozent der eingeschlossenen Patienten waren weiblich.

Bei 2.876.773 dieser Patienten (88,3 Prozent) war der Antikörpertest negativ ausgefallen. Bei 378.606 der Patienten (11,6 Prozent) waren Antikörper nachgewiesen worden. Patienten mit einem negativen Antikörper-Testergebnis waren älter als die Patienten mit einem positiven Ergebnis (Durchschnittsalter 48 versus 44 Jahre). Von den positiv getesteten Patienten verloren 18,4 Prozent im Laufe der Nachbeobachtungszeit ihre Antikörper.

Die Wissenschaftler setzten dann die PCR-Resultate zu den Nachbeobachtungszeitpunkten von Patienten, bei denen zu Beginn der Studie Antikörper nachgewiesen wurden, zu den Patienten mit einem negativen Antikörpertest ins Verhältnis.

Zum Zeitpunkt der ersten Messung (0 bis 30 Tage nach der Infektion) betrug dieses Verhältnis 2,85. Das heißt, zu diesem Zeitpunkt konnte noch bei einer größeren Zahl von Antikörper-positiven Patienten das Coronavirus nachgewiesen werden als bei den Antikörper-negativen Patienten. Dieses Verhältnis kehrt sich dann jedoch bei den Folgeuntersuchungen um: 31 bis 60 Tage nach der Infektion betrug das Verhältnis 0,67, 61 bis 90 Tage nach der Infektion 0,29 und > 90 Tage nach der Infektion 0,10.

Aus diesen Ergebnissen leiten die Wissenschaftler ab, dass die Wahrscheinlichkeit für ein positives PCR-Ergebnis zu Beginn der Studie (0 bis 30 Tage) zwar bei Patienten mit positiven Antikörpertitern größer war als bei Patienten mit einem negativen Antikörper-Testergebnis. Danach drehte sich jedoch das Verhältnis um, was zeigt, dass ein guter Antikörpertiter deutlich besserer vor einer Reinfektion schützt, als wenn Antikörper fehlen. Zu der spannenden Frage, wie lange dieser Schutz anhält, konnten die Wissenschaftler allerdings keine Aussagen machen.

Frag die KI
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
BETA
Menü
Zeit
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
Zeit
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
Senden
SENDEN
KI
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
KI
KI
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.

Mehr von Avoxa