Hohe Beteiligung an Rhein und Ruhr |
PZ |
06.06.2023 16:25 Uhr |
Fast alle Apotheken in der Region Nordrhein bleiben am 14. Juni geschlossen. Das ist das Ergebnis einer Umfrage des Apothekerverbands Nordrhein. / Foto: imago stock&people
»Die überwältigende Teilnahmebereitschaft an Protest und Demo zeigt die enorm starke Betroffenheit des Berufsstandes angesichts nicht enden wollender Lieferengpässe bei Arzneimitteln, einem sich weiter zuspitzenden Fachkräftemangel, steigenden Lohn-, Energie und Zinskosten, hoher Inflation und den zusätzlichen Honorarkürzungen, um die Krankenkassen zu stützen«, erklärte Thomas Preis, Vorsitzender des Apothekerverbands Nordrhein, heute in einer Mitteilung. Der aktuellen Umfrage zufolge kann der Verband bei der geplanten Demonstration am 14. Juni auf dem Burgplatz in Düsseldorf mit gut 4000 Teilnehmerinnen und Teilnehmern allein aus den Apotheken an Rhein und Ruhr rechnen. Innerhalb von 24 Stunden hatte sich fast ein Drittel der Mitgliedsapotheken an der Blitzumfrage beteiligt.
Laut Preis gefährdet die aktuelle Politik die persönliche, wohnortnahe und flächendeckende Arzneimittelversorgung der Bürgerinnen und Bürger. »Die Arzneimittelversorgung ist Daseinsvorsorge und somit eine Gemeinwohlverpflichtung des Staates. Für die Sicherstellung muss sich die Bundesregierung nachhaltiger einsetzen. Ansonsten wird die Versorgungssituation bei Arzneimitteln angesichts des demografischen Wandels und eines immer höheren Versorgungsbedarfs mit immer weniger Apotheken und immer weniger Mitarbeitenden weiter eskalieren. Mit drastischen Folgen für die Bürgerinnen und Bürger und immer weiteren Wegen zur nächsten Apotheke, insbesondere im Nacht- und Notdienst«, warnte der Vorsitzende des AVNR.
Mit der Großdemonstration in Düsseldorf und den Apothekenschließungen an diesem Tag will die Apothekerschaft Preis zufolge bundesweit ein »starkes Zeichen für unseren Berufsstand, unsere Apotheken, unsere Mitarbeiter und ganz besonders für die Versorgung unserer Kunden und Patienten« setzen. »Wir kämpfen gegen zehn Jahre Honorarstillstand, gegen weitere Apothekenschließungen und für eine Patientenversorgung ohne Lieferengpässe sowie für ein Gesundheitswesen, bei dem die Gesundheit und eine hochwertige Arzneimittelversorgung der Patienten im Mittelpunkt steht«, stellte Preis klar.