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Sehr seltenes Symptom

Hörverlust bei Covid-19: sofort handeln

Es ist ein bislang seltener Effekt einer Covid-19-Erkrankung – plötzlicher Hörverlust. Er kann dauerhaft sein, wenn nicht sofort behandelt wird, warnen britische Ärzte.
AutorKontaktDaniela Hüttemann
Datum 14.10.2020  12:10 Uhr

Britische Hals-Nasen-Ohren-Ärzte beschreiben den ersten Fall eines plötzlichen und dauerhaften Hörverlusts eines Covid-19-Patienten im Fachjournal »BMJ Case Reports«. Bislang gebe es nur eine Handvoll ähnlicher Fallberichte. Trotzdem sei es wichtig, sich dieser möglichen Komplikation bewusst zu sein, denn ähnlich wie bei einem Hörsturz könne eine sofortige Behandlung mit Corticosteroiden den Hörverlust rückgängig machen, betonen die Autoren um Foteini Stefania Koumpa vom University College London und dem Royal National Throat Nose and Ear Hospital in London.

Im konkreten Fall geht es um einen 45-jährigen Mann mit Asthma, der im Krankenhaus wegen einer Covid-19-Erkrankung behandelt wurde und währenddessen einen plötzlichen Hörverlust erlitt. Als er ins Krankenhaus kam, litt er bereits zehn Tage lang unter Covid-Symptomen. Der Patient kam wegen Atemnot auf die Intensivstation und erhielt 30 Tage lang eine mechanische Beatmung. Medikamentös wurde er mit Remdesivir und intravenösen Corticosteroiden therapiert, außerdem erhielt er eine Bluttransfusion, woraufhin es ihm besser ging. Doch eine Woche nach Ende der Intubation und Entlassung aus der Intensivstation bekam der Patient einen Tinnitus im linken Ohr, gefolgt vom plötzlichen kompletten Hörverlust im selben Ohr. Es war das erste Mal, dass der Mann Ohrenprobleme hatte. Bis auf das Asthma galt er zuvor als gesund und fit.

Die HNO-Untersuchung ergab, dass weder Blockaden noch Entzündungen im Ohr vorlagen. Der Patient erhielt nun Steroid-Tabletten und -Injektionen. Daraufhin kam das Hörvermögen zum Teil zurück. Da andere mögliche Ursachen wie rheumatoide Arthritis, Influenza oder HIV ausgeschlossen werden konnten, vermuten die Ärzte einen kausalen Zusammenhang mit der SARS-CoV-2-Infektion. Das erscheint plausibel, da das Coronavirus auch Epithelzellen im Mittelohr befallen könnte, wie kürzlich nachgewiesen wurde. »SARS-CoV-2 erzeugt auch eine Entzündungsreaktion und Zunahme der Stoffe, die mit Hörverlust in Verbindung gebracht wurden«, heißt es in der Veröffentlichung.

Hörproblemen bei Infektionen mehr Beachtung schenken

»Hörverlust und Tinnitus sind Symptome, die wir bei Patienten, die sowohl Covid-19 als auch Grippe hatten, bereits gesehen haben, die aber bislang nicht hervorgehoben wurden«, schreiben die Autoren. Ihnen müsse mehr Beachtung geschenkt werden, auch wenn es sich bislang wohl um sehr seltene Symptome handelt. Der erste Fall eines Hörverlusts bei einer Covid-19-Infektion allein sei im April beschrieben worden.

Angesichts der weit verbreiteten Präsenz des Virus in der Bevölkerung und der erheblichen Tragweite eines Hörverlusts sei es wichtig, dies weiter zu untersuchen, so die Autoren. »Dies gilt insbesondere angesichts der Notwendigkeit, den Hörverlust und die gegenwärtigen Schwierigkeiten beim Zugang zu medizinischen Dienstleistungen unverzüglich zu identifizieren und zu behandeln.« Ärzte sollten Patienten auf der Intensivstation nach Hörverlust fragen und sie dringend zur Behandlung überweisen.

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