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Nahrungsergänzungsmittel

Hochdosis-Vitamin-D kritisch zu bewerten

Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) äußert sich in einer aktuellen Stellungnahme zu hoch dosierten Nahrungsergänzungsmitteln mit Vitamin D. Die Behörde sieht die Anwendung kritisch. Wer Vitamin D einnehmen will, sollte lieber täglich ein niedrig dosiertes Präparat anwenden.
Annette Rößler
09.09.2025  13:30 Uhr

Nahrungsergänzungsmittel (NEM) mit Vitamin D erfreuen sich großer Beliebtheit. Im Handel sind Präparate mit niedriger Dosierung, die zur täglichen Anwendung bestimmt sind, und solche mit höheren Dosierungen, die als Bolus im Abstand von mehreren Tagen oder auch Wochen eingenommen werden sollen. Letztere sind Gegenstand einer aktuellen Stellungnahme des BfR. Die Behörde warnt darin vor möglichen Risiken, die mit der Anwendung der Präparate verbunden sein können.

Werden Bolusdosen von beispielsweise 500 µg Vitamin D (20.000 I.E.) eingenommen, bei denen die Anwendung alle 20 Tage erfolgen sollte, könnten laut BfR »im Blut Vitamin D-Konzentrationen erreicht werden, die Studien zufolge gesundheitliche Risiken mit sich bringen, insbesondere bei Personen, die bereits sehr gut mit Vitamin D versorgt sind«. Diese Risiken sind etwa eine erhöhte Neigung zu Stürzen und Knochenbrüchen. Die Datenlage ist hier zwar nicht einheitlich – in manchen Studien wurden diese Risiken nicht gesehen –, aber bislang konnte auch kein eindeutiger Nutzen durch solche hohen Dosierungen belegt werden.

Als problematisch wertet das BfR auch die Gefahr, dass Vitamin-D-Präparate, die zur Anwendung alle 20, 10 oder 7 Tage bestimmt sind, versehentlich häufiger eingenommen werden, was massive Überdosierungen nach sich ziehen könnte. Menschen, die Vitamin D supplementieren möchten, sollten daher lieber ein geringer dosiertes Präparat täglich anwenden. Als Höchstdosis empfiehlt das BfR 20 µg Vitamin D (800 I.E.) pro Tag.

In einem gemeinsam mit der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) erstellten Frage-Antwort-Dokument hatte das BfR Ende 2024 darauf hingewiesen, dass ein Großteil der Menschen in Deutschland zwar keinen manifesten Vitamin-D-Mangel habe, mit Blick auf die Knochengesundheit aber nicht ausreichend mit Vitamin D versorgt sei. In demselben Dokument heißt es auch, dass bei Menschen, die sich regelmäßig im Freien aufhalten, die externe Zufuhr gegenüber der endogenen Bildung von Vitamin D kaum ins Gewicht fällt.

Das BfR betont in der aktuellen Publikation, dass diese sich ausschließlich auf NEM beziehe, nicht auf Arzneimittel mit Vitamin D. Solche Arzneimittel können in unterschiedlichen Dosierungen und Anwendungsschemata bei verschiedenen Erkrankungen ärztlich verordnet werden.

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