Hoch, höher, höhenkrank? |
Mit körperlicher Fitness hat die Höhenkrankheit Güntner zufolge erst einmal nichts zu tun. Den Körper vorab an den Sauerstoffmangel gewöhnen Vorbeugend helfen kann spezielles Training, vor allem, wenn sehr hohe Touren geplant sind und man vorab wenig Zeit hat, um sich vor Ort zu akklimatisieren.
Schon zu Hause könnte man den Körper an den Sauerstoffmangel gewöhnen, sagt Plazikowski, etwa mit einem Sauerstoffzelt. «Das sieht ein bisschen aus wie ein Aquarium, in dem man mit dem Kopf schläft», beschreibt der Mediziner. Ein Generator entziehe der Umgebungsluft Sauerstoff und leite diese sauerstoffarme Luft in das Zelt. Dadurch schlafe man auf einer simulierten Höhe, so der Unfallchirurg. «Das steigert man ganz langsam über mehrere Nächte.» Und: Tagsüber beim Training, etwa während man auf dem Ergometer sitzt, könne man eine Maske aufsetzen, durch die weniger Sauerstoff geleitet werde.
Prävention ist das wichtigste, da sind sich die Experten einig. Treten trotzdem Beschwerden auf, etwa typische Anzeichen der Bergkrankheit, sollte man auf keinen Fall weiter aufsteigen. Wer etwa leichte Kopfschmerzen spürt, ein wenig abgeschlagen ist und schlecht geschlafen hat, sollte zunächst auf der aktuellen Höhe bleiben, die Symptome beobachten und am nächsten Tag schauen: Wie geht's mir?
Verschlimmern sich die Beschwerden, sollte man sofort absteigen, so Plazikowski. Treibel empfiehlt bei Krankheitsanzeichen, wenn möglich, gleich in tiefere Höhen abzusteigen. 300 oder 400 Meter reichten oft aus, damit die Symptome besser würden.