Pharmazeutische Zeitung online Avoxa
whatsApp instagram facebook bluesky linkedin xign
Covid-19-Therapie

Hinweis auf antiviralen Effekt von Heparin

Heparin wird bereits bei einigen Covid-19-Patienten zur Prävention von Thrombosen eingesetzt. Nun gibt es Hinweise, dass vor allem unfraktioniertes Heparin auch antiviral wirksam sein könnte. Forscher wollen die Verneblung und damit die direkte pulmonale Verabreichung klinisch testen.
AutorKontaktSven Siebenand
Datum 29.01.2021  16:02 Uhr

In einer Pressemeldung macht die Universität Liverpool gleich auf zwei aktuelle Publikationen zum Thema »Antivirale Effekte von Heparin« aufmerksam, an denen sie beteiligt ist. Die eine Veröffentlichung erfolgte im »British Journal of Pharmacology«, die andere in »Thrombosis and Haemostasis«.

Die veröffentlichten Arbeiten ergaben, dass Heparine mit der Rezeptorbindungsdomäne des Spike-Proteins auf der Oberfläche des Coronavirus SARS-CoV-2 interagieren können, dessen Struktur destabilisieren und so verhindern, dass es an den ACE2-Rezeptor der Wirtszelle andockt. Sie wirken damit möglicherweise auch als sogenannte Entry-Inhibitoren. In-vitro-Tests mit SARS-CoV-2 zeigten, dass unfraktioniertes Heparin, nicht jedoch niedermolekulares Heparin, die Zellinfektiosität in solchen Dosen hemmen konnte, die denen ähneln, die beim Einsatz als Antikoagulans verwendet werden.

Professor Dr. Jeremy Turnbull von der Universität Liverpool spricht von »aufregenden Neuigkeiten«. Er bringt nicht nur den Einsatz dieser Heparine bei Patienten, sondern auch die prophylaktische Behandlung von Risikogruppen ins Spiel. »Die Ergebnisse haben uns auch dazu veranlasst, andere neuartige Verbindungen zu untersuchen, die Heparin imitieren und möglicherweise gegen SARS-CoV-2 wirksam sind.«

Dr. Mark Skidmore von der ebenfalls an der Heparin-Forschung beteiligten Keele University ergänzt: »Wir wissen, dass Heparine auch eine Reihe anderer Viren hemmen. Daher könnte die Untersuchung dieser Medikamente neue therapeutische Strategien und möglicherweise eine erste Verteidigungslinie gegen neu auftretende virale Bedrohungen in der Zukunft bieten.«

Wie der Mitteilung zu entnehmen ist, gibt es bereits Bemühungen, eine klinische Studie mit vernebeltem Heparin bei Patienten auf Intensivstation in Großbritannien zu starten. Vernebeltes Heparin? Richtig gelesen. Dieses Vorhaben entspricht einer Empfehlung in der Publikation im »British Journal of Pharmacology«: »Die Daten deuten darauf hin, dass die derzeitige klinische Anwendung von systemischen unfraktionierten Heparinen bei der Behandlung von Covid-19-Patienten auf der Intensivstation nützliche antivirale Vorteile bieten kann. Darüber hinaus sagen wir voraus, dass die Abgabe von unfraktioniertem Heparin an die Lunge durch Verneblung zusätzlich zu anderen dokumentierten vorteilhaften Wirkungen von Heparinen eine starke direkte antivirale Therapie bieten sollte.«

Frag die KI
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
BETA
Menü
Zeit
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
Zeit
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
Senden
SENDEN
KI
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
KI
KI
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.

Mehr von Avoxa