Hilfe für überlastete Apotheker geplant |
Jennifer Evans |
05.06.2020 16:24 Uhr |
Lange Zeit übersehen: Ihr Einsatz während der Pandemie hat Apotheker weltweit an ihre Grenzen gebracht. Auch in England rückt ihr unermüdliches Engagement nun verstärkt in den Fokus. / Foto: iStock/georgeclerk
Im Vergleich zu anderen Heilberuflern gebe es für die Apotheker in der Coronavirus-Krise zu wenig Unterstützung mit Blick auf ihr mentales Wohlbefinden, betonte Jo Churchill, führende konservative Politikerin im britischen Gesundheitsministerium. Sie setze sich derzeit für eine permanente Hilfe für die Apothekerschaft ein, wie sie gegenüber der Fachzeitschrift »The Pharmaceutical Journal« sagte. Im Vergleich zu ähnlichen Programmen im Land, die in diesem Bereich bereits für Ärzte und Zahnärzte existieren, klafft ihrer Ansicht nach mit Blick auf die Apotheker noch eine »eklatante Lücke«.
Einen nicht unerheblichen Einfluss auf die neue Einschätzung der Regierung zu diesem Thema hatten wohl auch die Umfrageergebnisse einer Erhebung von der Royal Pharmaceutical Society (RPS) aus dem vergangenen Jahr. Daraus ging nämlich bereits hervor, dass 80 Prozent der Pharmazeuten ein hohes oder sogar sehr hohes Risiko haben, ein Burn-out zu bekommen. Auch dem britischen Gesundheitsdienst National Health Service (NHS) liegen dem Fachblatt zufolge »begrenzte Beweise« dafür vor, dass Apotheker dringend spezialisierte Unterstützung in Sachen psychische Gesundheit benötigen.
»Diese Menschen sind müde. Das belegen viele Zuschriften, die ich von Pharmazeuten erhalte und die mir von ihrer täglichen Arbeitsbelastung berichten«, so Churchill. Gegenüber dem »Pharmaceutical Journal« hob die Gesundheitspolitikerin ebenfalls hervor, dass die Apotheker sich in der Krise wirklich weit über ihre Grenzen hinaus engagiert hätten.
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