Hilfe für Heuschnupfen-Geplagte |
Annette Rößler |
22.01.2024 13:00 Uhr |
Apotheker Dr. Steffen Schmidt / Foto: PZ/Alois Müller
Sind die allergischen Symptome mit einem nasalen Glucocorticoid nicht ausreichend kontrolliert, kann alternativ oder zusätzlich ein orales Antihistaminikum gegeben werden. Ohne Rezept erhältlich sind Präparate mit den Wirkstoffen Bilastin, Cetirizin und Loratadin, wobei Bilastin erst im vergangenen Jahr aus der Verschreibungspflicht entlassen wurde. Alle drei Wirkstoffe sind H1-Antihistaminika der zweiten Generation, bei denen die Nebenwirkung Müdigkeit weniger stark ausgeprägt ist als bei den Erstgenerationssubstanzen. »Cetirizin und Loratadin können problemlos in Schwangerschaft und Stillzeit angewendet werden. Bei Bilastin finden sich hierzu keine Angaben, vermutlich weil noch Daten fehlen«, sagte Schmidt.
Er zitierte eine Netzwerk-Metaanalyse aus dem vergangenen Jahr, in der die Wirkstärken der verschiedenen Antihistaminika ermittelt und miteinander verglichen wurden (DOI: 10.1016/j.bjorl.2023.03.009). Demnach konnte Cetirizin mit verschreibungspflichtigen Alternativen wie Rupatadin, Levocetirizin, Desloratadin, Fexofenadin und Ebastin gut mithalten, während Loratadin in diesem Vergleich am schwächsten abschnitt. Bilastin sei in einem direkten Vergleich mit Cetirizin etwa ähnlich gut wirksam gewesen, berichtete der Apotheker (DOI: 10.2147/TCRM.S105189).
Als Beratungstipp bei der Abgabe von oralen Antihistaminika nannte Schmidt den Hinweis auf die regelmäßige Einnahme. Die Medikamente sollten während der gesamten Allergiesaison täglich angewendet werden, auch an Tagen mit nur wenig Symptomen. Non-Adhärenz sei jedoch weit verbreitet. »Sagen Sie Ihren Patienten ganz klar, dass die besten Ergebnisse zu erwarten sind, wenn sie Durchhaltevermögen zeigen«, empfahl der Referent.