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SARS-CoV-2

Herdenimmunität ist ohne Impfung keine Lösung

Herdenimmunität schützt Menschen vor einer Infektion, die aus unterschiedlichen Gründen nicht geimpft werden können. Voraussetzung dafür ist, dass in einer Population ein ausreichend großer Anteil immuner Individuen vorhanden ist. Im Kontext der aktuellen Corona-Pandemie wird derzeit wieder vermehrt, aber auch kontrovers über das Thema Herdenimmunität zum Schutz der Bevölkerung diskutiert.
AutorKontaktTheo Dingermann
Datum 20.10.2020  14:00 Uhr

Wie lange würde eine Herdenimmunität halten?

Sowohl für die natürlich erworbene als auch für die durch Impfung induzierte Immunität ist die Dauerhaftigkeit des Immungedächtnisses ein entscheidender Faktor für die Aufrechterhaltung der Herdenimmunität. Im Fall von Masern, Varizellen und Röteln wird eine langfristige Immunität sowohl durch Infektion als auch durch Impfung erreicht.

Bei den saisonalen Coronaviren beobachtet man keine dauerhafte, sondern nur eine kurzzeitige Immunität. In einem solchen Fall, wo nur eine vorübergehende Immunität erzeugt wird, nimmt der Pool der empfänglichen Individuen nach dem Impfen langsam wieder zu, sodass mit erneuten Ausbrüchen zu rechnen ist.

Hingegen kann mit einem wirksamen Impfstoff und einem gut koordinierten Impfprogramm Herdenimmunität lange aufrechterhalten werden, selbst wenn dazu regelmäßige Impfungen erforderlich sind. Dies setzt natürlich voraus, dass sich die Bevölkerung an den Maßgaben des Impfprogramms aktiv beteiligt.

Natürliche Herdenimmunität wird mit hoher Mortalität erkauft

Um die Ausbreitung von SARS-CoV-2 zu verlangsamen, wird immer wieder ein Herdenimmunitätsansatz vorgeschlagen, der auf einem natürlichen Infektionsgeschehen beruht. Eine solche Strategie ist jedoch mit großen Risiken behaftet. Zum Beispiel wird ein Erreger, der auf eine immunnaive Population trifft, selbst bei mäßigen Quoten tödlich verlaufender Infektionen zu einer erheblichen Mortalität führen, wie das Beispiel der brasilianischen Metropole Manaus gezeigt hat.

Für die USA errechnet sich, dass etwa 198 Millionen Menschen immun sein müssen, um die erforderliche Herdenimmunitätsschwelle von etwa 60 Prozent zu erreichen. Bei einer SARS-CoV-2-Mortalitätsrate von wahrscheinlich 0,5 Prozent (Schätzwert der Weltgesundheitsorganisation) bedeutet dies, dass mehrere hunderttausend Menschen sterben würden, wenn man eine Strategie der infektionsinduzierten Immunität wählen würde.

Die Abschottung einer Hochrisikopopulationen ist unpraktikabel, da Infektionen, die zunächst in Populationen mit niedriger Sterblichkeit übertragen werden, mit hoher Wahrscheinlichkeit dann auch auf Populationen mit einem hohen Sterberisiko übergreifen werden. Darüber hinaus gibt es bisher kein Beispiel für eine erfolgreiche Strategie der Herdenimmunität, die auf absichtlicher Infektion beruht. 

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