Herbstzeit ist Pseudokruppzeit |
Diese Hinweise sind in der Beratung wichtig, wenn die Eltern mit einem entsprechenden Rezept in der Apotheke vorstellig werden. Bei einem eventuellen erneuten Anfall müssen die Arzneimittel griffbereit zu Hause liegen. Prednison und Prednisolon sind als Zäpfchen (wie Rectodelt®, Infectocortikrupp®, Klismacort® Rektalkapseln) geläufig, alternativ gibt es auch Säfte mit dem Wirkstoff Dexamethason oder Prednisolon. Die entzündungshemmende, abschwellende Wirkung der Glucocorticoide hält meist 18 bis 36 Stunden an.
Ein Beratungshinweis: Klismacort sind Weichgelatinekapseln, die vor Verabreichung am besten anzufeuchten sind. Das vereinfacht die Applikation und sorgt für ein schnelleres Auflösen der Hülle. Prednisolon liegt dabei verteilt in einer öligen Suspension vor, welche nach Auflösen der Hülle direkt an der Darmschleimhaut resorbiert wird. Die Zäpfchen auf Hartfettbasis müssen hingegen erst schmelzen, um den Wirkstoff freizusetzen. Ansonsten werden Zäpfchen wie folgt angewendet:
Zusätzlich kann der Arzt Adrenalin (auch Epinephrin genannt, in Infectokrupp Inhal®) verordnen. Die empfohlene Dosierung muss strikt eingehalten werden. Adrenalin wirkt innerhalb von Minuten gegen die Schleimhautschwellung, hält aber nur ein bis zwei Stunden an. Die Tropflösung kann nur mit einem entsprechenden elektrischen Vernebler angewendet werden, den der Arzt zusätzlich verordnen muss. Zusammenbau und Handhabung des Verneblers sind erklärungsbedürftig. Die Eltern sollten die Anwendung in Ruhe mit Kochsalzlösung üben, damit das Kind im Ernstfall daran gewöhnt ist.
Die meisten Pseudokrupp-Anfälle verlaufen ohne Komplikationen und heilen in wenigen Nächten/Tagen von selbst aus, eine stationäre Einweisung ist selten notwendig. Trotzdem ist ein Arztbesuch ratsam, denn die Diagnosen Diphtherie und Epiglottis müssen ausgeschlossen werden. Beide Erkrankungen führen zu lebensgefährlichen Erstickungsanfällen.
Eltern sollten versuchen, ruhig zu bleiben, denn Unruhe überträgt sich auf das Kind und kann die Symptome verschlechtern. Deshalb gilt: Ruhe bewahren und beruhigend auf das Kind einwirken.