Bei dm ist an eigenen Hautanalyse-Stationen in bislang wenigen Märkten und über jedes Smartphone ein Hautcheck per KI machbar. Über die einfache Hautanalyse – plus sofortiger Empfehlung dazu passender zahlreicher Pflegeprodukte aus dem eigenen Sortiment mit Warenkorb-Funktion – hinaus bewirbt die Drogeriekette dabei auch den Service ihres Partners Dermanostic, ernsthafte Hauterkrankungen bis hin zu schwarzem Hautkrebs online diagnostizieren zu lassen. »Wer diese Fälle dann im Zweifelsfall vor Ort in der dermatologischen Praxis behandelt, bleibt angesichts voller Wartezimmer offen. Von der Erwartungshaltung der Patienten, dass das auffällige Hautmal von uns kostenfrei herausgeschnitten wird, mal ganz abgesehen«, schilderte die Dermatologin.
In der Tat: Eine nicht unerhebliche Anzahl der Nutzer von Online-Hautchecks kann gar nicht abschließend rein digital versorgt werden, heißt es von Seiten des BVDD. Etwa 30 Prozent der Fälle benötigten eine rezeptpflichtige medizinische Behandlung und mindestens 8 bis 10 Prozent der Anfragen seien überhaupt nicht für eine telemedizinische Konsultation geeignet.
Dass KI-gestützte Programme in der Lage sind, klinische und dermatoskopische Bilder sehr präzise zu analysieren und bei der Hautkrebsvorsorge zu unterstützen, steht außer Frage. Das hat erst kürzlich eine große Studie wieder gezeigt, heißt es etwa in einer Pressemitteilung der Arbeitsgemeinschaft Dermatologische Onkologie. »Prinzipiell stehen die Ärzte innovativen Versorgungsmodellen und digitalen Lösungen offen gegenüber – Hautkrebs-Screening ist eine gute Sache –, aber das Drogerie-Projekt trägt nicht dazu bei, die Versorgung Hautkranker zu verbessern«, betonte Staubach.