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Umfrage zu Dienstleistungen

Halten die Apothekenteams das Honorar für angemessen?

Insgesamt sind Apothekeninhaber, angestellte Apotheker sowie PTA zufrieden mit der derzeitigen Vergütung der pharmazeutischen Dienstleistungen. In einigen Bereichen hätten sie sich allerdings etwas mehr Geld für ihren Aufwand gewünscht, wie eine Umfrage des Informationsdienstleisters Marpinion im Auftrag der PZ zeigt.
Jennifer Evans
04.01.2023  14:00 Uhr

Die Vergütung der pharmazeutischen Dienstleistungen war von Beginn an ein schwieriges Thema zwischen dem Deutschen Apothekerverband (DAV) und dem Spitzenverband der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV), nachdem das Vor-Ort-Apothekenstärkungsgesetz (VOASG) Ende 2020 die rechtliche Grundlage dafür gelegt hatte. Im Anschluss folgten lange Verhandlungen zwischen den beiden Parteien – bis schließlich die Schiedsstelle eingreifen musste.

Seit vergangenen Sommer steht fest, welche pharmazeutischen Dienstleistungen die Apotheken hierzulande anbieten dürfen und wie viel Honorar sie dafür bekommen. Insgesamt sind es fünf Services: Die erweiterte Medikationsberatung von Patienten mit Polymedikation (90 Euro), die pharmazeutische Betreuung von Patienten unter oraler Antitumortherapie (90 Euro plus Follow-up-Gespräch 17,55 Euro), die pharmazeutische Betreuung von Patienten nach Organtransplantation (90 Euro plus Follow-up-Gespräch 17,55 Euro), die standardisierte Einweisung von Patienten ab sechs Jahren in die Arzneimittelanwendung und Üben der Inhalationstechnik (20 Euro) sowie die standardisierte Risikoerfassung bei Bluthochdruck (11,20 Euro).

Bei Blutdruckmessung ist Luft nach oben   

Wie beurteilen aber die Apothekenteams selbst die derzeitige Vergütung? Eine Marpinion-Umfrage im Auftrag der PZ bei mehr als 2700 Apothekeninhaberinnen und -inhabern, angestellten Apothekerinnen und Apothekern sowie PTA aus 883 deutschen Apotheken spricht eine deutliche Sprache. Im Durchschnitt konnten 60 Prozent der Umfrageteilnehmer nach eigenen Angaben nicht beurteilen, ob das derzeitige Honorar bei den einzelnen Leistungen angemessen ist. Von den übrigen Befragten halten gut 21 Prozent die Vergütung für die Medikationsanalyse für angemessen. Mehr als 14 Prozent gaben an, es sei zu niedrig oder eher zu niedrig. Knapp 3 Prozent empfanden es hingegen als eher zu hoch.

Was die Einweisung in die Inhalationstechnik und die Risikoerfassung von hohem Blutdruck angeht, sieht es ähnlich aus. Etwa 24 Prozent beziehungsweise etwa 22 Prozent erachten den dafür ausgehandelten Preis für angemessen. Auch bei diesen Leistungen stufen circa 2 bis 3 Prozent der Umfrageteilnehmer das Honorar für eher zu hoch ein. Gut 1 Prozent ist der Ansicht, dass insbesondere die Blutdruckmessung zu hoch bemessen ist. Deutlich mehr der Befragten hätte sich für diese beiden Services aber mehr Geld gewünscht. Mit Blick auf das Üben der Inhalationstechnik sprachen sich insgesamt gut 15 Prozent für eine höhere Vergütung aus. Bei der Blutdruckmessung waren es sogar insgesamt 17 Prozent.

Klagen belasten die neuen Angebote

Auf etwas weniger Zustimmung stößt die derzeitige Vergütung, was die pharmazeutische Betreuung von Patienten nach einer Organtransplantation beziehungsweise unter einer oralen Antitumortherapie betrifft. Bei diesen Angeboten sind laut Umfrage mit der aktuellen Bezahlung jeweils nur rund 16 Prozent zufrieden. Für zu niedrig oder eher zu niedrig erachten den Verdienst gut 13 Prozent (Organtransplantation) sowie mehr als 12 Prozent (Antitumortherapie).

Die Ärzte und die Kassen sind nach wie vor verärgert über die Entscheidung der Schiedsstelle. Sowohl die KV Hessen als auch der GKV-Spitzenverband hatten im vergangenen Jahr Klage gegen den Schiedsspruch zu den pharmazeutischen Dienstleistungen eingereicht. Während die Vertragsärzte durch das erweitere Angebot der Apotheken hauptsächlich ihre Therapiehoheit in Gefahr sehen, nehmen die Kassen vor allem Anstoß an der Dienstleistung »Standardisierte Risikoerfassung hoher Blutdruck«. Dagegen dürfen Offizinen im Ausland oft bereits ein umfangreicheres Versorgungsangebot anbieten. Hierzulande scheint das Thema aber eher noch die Gräben zwischen Ärzte- und Apothekerschaft zu vergrößern.

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