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Grippe und Covid-19
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Gute Daten für Modernas mRNA-Kombi-Impfstoff

Der mRNA-Kombinationsimpfstoff gegen Influenza und Covid-19 von Moderna hat in einer Phase-III-Studie im Vergleich zu bereits verfügbaren Einzelimpfstoffen eine stärkere Immunreaktion hervorgerufen.
AutorKontaktTheo Dingermann
Datum 11.06.2024  11:00 Uhr

Der US-amerikanische Impfstoffhersteller Moderna gab am 10. Juni bekannt, dass sein Kombinationsimpfstoffkandidat mRNA-1083 gegen Grippeviren und SARS-CoV-2 im Vergleich zu den derzeit erhältlichen analogen Einzelimpfstoffen eine stärkere Immunreaktion hervorruft. In mRNA-1083 sind die beiden monovalenten Impfstoffe mRNA-1010 gegen die saisonale Grippe und mRNA-1283, Modernas Covid-19-Impfstoff der nächsten Generation, in einer Spritze kombiniert. Eine Immunisierung mit mRNA-1083 schützt vor beiden Infektionskrankheiten.

Noch sind wenige Detaildaten bekannt. Die vollständigen Ergebnisse der zulassungsrelevanten Studie will das Unternehmen auf einer bevorstehenden medizinischen Konferenz vorstellen und gleichzeitig zur Veröffentlichung einreichen.

Die Meldung basiert auf ersten Auswertungen einer noch laufenden klinischen Phase-III-Studie (NCT06097273). Dies ist eine randomisierte, beobachterverblindete Nichtunterlegenheitsstudie mit aktiver Kontrolle, in der die Sicherheit, Reaktogenität und Immunogenität von mRNA-1083 in zwei unabhängigen Alterskohorten von jeweils rund 4000 Erwachsenen untersucht wird.

Eine dieser Kohorten besteht aus Erwachsenen ab 65 Jahren. In dieser Kohorte wird mRNA-1083 mit der gleichzeitigen Verabreichung von Fluzone HD®, einem Hochdosis-Grippeimpfstoff, und Spikevax®, dem derzeit zugelassenen Covid-19-Impfstoff von Moderna, verglichen. In der anderen Kohorte wird mRNA-1083 bei Erwachsenen im Alter von 50 bis 64 Jahren gegen Fluarix® (Grippeimpfstoff mit Standarddosis) plus Spikevax getestet.

Moderna berichtet, dass in beiden Kohorten mRNA-1083 eine statistisch signifikant höhere Immunantwort gegen die Grippestämme H1N1, H3N2 und B/Victoria auslöste als die kommerziell erhältlichen Impfstoffe. Die Kombinationsimpfung führte zudem zu höheren Immunantworten gegen SARS-CoV-2 im Vergleich zu Spikevax.

Konkret betrugen nach Angaben des Unternehmens in der Kohorte 65+ die geometrischen mittleren Titerwerte (GMT) der mRNA-1083-Gruppe im Vergleich zur Fluzone-HD-Gruppe für die Influenzastämme insgesamt 1,16 für A/H1N1, 1,06 für A/H3N2 und 1,12 für B/Victoria. Die GMT von mRNA-1083 im Vergleich zu Spikevax für die SARS-CoV-2-Variante Omikron XBB.1.5 betrug 1,64.

In der Alterskohorte der 50- bis 64-Jährigen betrugen die GMT der mRNA-1083-Gruppe im Vergleich zur Fluarix-Gruppe für die Influenzavirusstämme 1,41 für A/H1N1, 1,38 für A/H3N2 und 1,22 für B/Victoria. Die GMT von mRNA-1083 im Vergleich zu Spikevax für die SARS-CoV-2-Variante Omikron XBB.1.5 betrugen 1,31.

Zudem zeige mRNA-1083 ein akzeptables Verträglichkeits- und Sicherheitsprofil mit geringfügigen Nebenwirkungen, die mit denen der in der Studie verwendeten kommerziell erhältlichen Impfstoffen vergleichbar seien, berichtet das Unternehmen. Zu diesen Reaktionen gehörten Schmerzen an der Injektionsstelle, Müdigkeit, Muskel- und Kopfschmerzen.

»Kombinationsimpfstoffe haben das Potenzial, die Belastung von Gesundheitssystemen und Apotheken durch Atemwegsviren zu verringern und den Menschen bequemere Impfoptionen zu bieten, die die Compliance verbessern und einen stärkeren Schutz vor saisonalen Krankheiten bieten könnten«, sagte Stéphane Bancel, CEO von Moderna, in der Pressemitteilung.

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