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Evidenzbasierte Pharmazie

Gute Beratung gut begründet

Taugt das Potenzmittel Damiana etwas? Mit solchen Fragen sind Apothekenteams jeden Tag konfrontiert. An diesem und anderen Beispielen erläuterte Evidenz-Expertin Dr. Kerstin Kemmritz beim westfälisch-lippischen Apothekertag in Münster, wie evidenzbasierte Beratung funktionieren kann.
AutorKontaktMaria Pues
Datum 26.03.2019  08:00 Uhr

Über evidenzbasierte Pharmazie im Apothekenalltag informierte in ihrem Vortrag Dr. Kerstin Kemmritz, Apothekeninhaberin und ehrenamtliche Pharmazierätin aus Berlin. Sie basiere auf der wissenschaftlichen Evidenz einer pharmazeutischen Intervention, der pharmazeutischen Erfahrung des Apothekers und der Pharmakologie der Gesamtmedikation des Patienten sowie dessen jeweiligen Präferenzen.

In der täglichen Arbeit bedeute dies drei Schritte: die Recherche von Informationen, deren Bewertung und daraus abgeleitet eine Empfehlung für den Patienten. Einen wichtigen Anhaltspunkt stellen dabei die Therapieleitlinien der medizinischen Fachgesellschaften dar. Hier haben S3-Leitlinien den höchsten Evidenzgrad. »Derzeit stehen jedoch sehr viele Leitlinien zur Aktualisierung an, da sie veraltet sind«, informierte Kemmritz. Die Apotheker könnten auch auf weitere zuverlässige Quellen zurückgreifen: zum Beispiel auf Veröffentlichungen der Cochrane Collaboration, des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) oder – speziell für den Bereich Selbstmedikation – der EVI-News.

Die Frage der Patienten laute stets: Hilft mir das auch? Die Vorgehensweise in der Beratung erläuterte die Referentin am Beispiel eines Produkts zur Potenzstärkung, das einen Extrakt aus Turnera diffusa (Damiana) enthält. Die Pflanze wird in Südamerika traditionell als Aphrodisiakum eingesetzt. »Sie könnte also möglicherweise eine Wirkung haben«, so die Apothekerin. Die Blätter enthalten Terpene und ätherische Öle. Die Datenlage: Es gibt eine Studie an männlichen Ratten, bei der der Extrakt mit Sildenafil verglichen wurde. Doch die dabei eingesetzte Dosierung entspricht einem Vielfachen der Dosis des beim Menschen eingesetzten Produkts. Als Beleg für eine Wirksamkeit beim Menschen sei die Studie damit schon allein deshalb nicht aussagekräftig.

Evidenzbasierte Pharmazie erlaube nicht nur einen Austausch auf Augenhöhe mit anderen Gesundheitsberufen. Im Apothekenalltag bedeute sie mehr Professionalität. Sie erlaube eine reproduzierbare Auswahl bei Arzneimitteln in der Selbstmedikation, die man im Beratungsgespräch solide begründen könne. »Eine gute Beratung ist individuell, passend, reproduzierbar, begründet, evidenzbasiert und anerkannt«, fasste Kemmritz zusammen.

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