Pharmazeutische Zeitung online Avoxa
whatsApp instagram facebook bluesky linkedin xign
Laborexperimente erfolgreich

Gurgeln gegen das Coronavirus

In Laborexperimenten inaktivierten verschiedene Mundspüllösungen das Coronavirus SARS-CoV-2. In-vivo-Tests stehen aber noch aus.
AutorKontaktSven Siebenand
Datum 13.08.2020  15:30 Uhr

Im Fachmagazin »Journal of Infectious Diseases« hat ein Forscherteam um Toni Luise Meister von der Ruhr-Universität Bochum gerade die Ergebnisse von Laboruntersuchungen veröffentlicht. Die Wissenschaftler hatten drei verschiedene SARS-CoV-2-Isolate zur Nachahmung von nasopharyngealen Sekreten mit einer Substanz vermischt und sie danach mit acht unterschiedlichen, kommerziell erhältlichen Mundspüllösungen behandelt. Die Einwirkzeit betrug jeweils 30 Sekunden.

Die In-vitro-Experimente verliefen durchaus erfolgreich. Die Virenstämme erwiesen sich gegenüber den Lösungen als empfindlich – in unterschiedlichem Ausmaß. Drei Lösungen mit unterschiedlichen Zusammensetzungen schnitten am besten ab. Sie reduzierten die virale Infektiosität signifikant auf nicht nachweisbare Werte. Sie enthielten entweder eine Kombination aus Dequaliniumchlorid und Benzalkoniumchlorid oder Polyvidon-Iod oder Ethanol plus ätherische Öle.

Aber auch Lösungen mit anderen Wirkstoffen, darunter Wasserstoffperoxid, Chlorhexidin und Octenidindihydrochlorid, wiesen eine viruzide Wirkung auf. Eine Lösung mit dem Antiseptikum Polihexanid schnitt bei einem Virusstamm etwas schlechter ab.

»Unsere Ergebnisse befürworten es deutlich, ausgewählte Formulierungen im klinischen Rahmen zu untersuchen, um zu prüfen, ob die Dekontamination der Mundhöhle bei Patienten und medizinischem Personal das Potenzial hat, die Übertragung von Viren zu verhindern«, so ein Fazit der Studienautoren. Weiter informieren sie, dass bereits erste Studien zur Reduktion der Viruslast durch Mundspüllösungen bei Covid-19-Patienten registriert seien, beispielsweise an der University of California in San Francisco.

Das Fertigpräparat Dequonal® war eines der drei am besten getesteten Präparate in den In-vitro-Experimenten. Hersteller Kreussler nimmt das zum Anlass für eine eigene Pressemeldung. »Diese Ergebnisse sind ermutigend und in nachfolgenden Studien soll nun die Wirkung weiter untersucht werden«, heißt es. Mit einer nachgewiesenen Wirksamkeit gegen das Virus wäre es vorstellbar, dass mit SARS-CoV-2 infizierte Personen vor dem Kontakt mit medizinischem und pflegendem Personal mit einer Mundspüllösung, die auch antiviral wirkt, gurgeln oder die entsprechende Lösung in die Mundhöhle sprühen. Diese Maßnahme könnte das Personal schützen. Durch eine Absenkung der Viruslast unter eine kritische Grenze könnte der Verlauf der Erkrankung zusätzlich positiv beeinflusst werden.

Frag die KI
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
BETA
Menü
Zeit
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
Zeit
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
Senden
SENDEN
KI
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
KI
KI
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.

Mehr von Avoxa