Grüne wollen Veränderung bei Arzneimittelentwicklung |
Zudem fordern die Grünen mehr Einsatz beim Tierschutz: »Wir streben die weitere konsequente Reduktion von Tierversuchen in der Wissenschaft an und wollen Tierversuche mit einer klaren Ausstiegsstrategie und innovativen Forschungsmethoden schnellstmöglich überflüssig machen.« Aus diesen Gründen sollen eine zukunftsorientierte Forschung als auch tierfreie Modelle für verbesserte Medikamentenprüfungen weiterentwickelt und gefördert werden.
Bezüglich der Krankenversicherung möchten die Grünen eine Bürgerversicherung etablieren, die sich von der jetzigen Form der zwei Versicherungstypen unterscheidet. In dieser »solidarisch« finanzierten Versicherung, soll jeder unabhängig vom Einkommen die Versorgung bekommen, die er oder sie brauche. Auch Beamte, Selbstständige, Unternehmer und Abgeordnete sollen sich daran mit einkommensabhängigen Beiträgen beteiligen.
Beim Thema Cannabis zeigen die Grünen eine klare Haltung: Cannabis soll legal verkauft werden. Sie planen, ein Cannabiskontrollgesetz, um »einen kontrollierten und legalen Verkauf von Cannabis in lizenzierten Fachgeschäften« zu ermöglichen. Offen bleibt dabei die Frage, ob dieser legale Verkauf von Cannabis auch in Apotheken geplant ist. Zudem möchten die Grünen »Drug Checking« einführen, das in Österreich in den großen Städten wie Wien oder Innsbruck beispielsweise schon etabliert ist.
Das vorliegende Programm ist lediglich als Entwurf zu verstehen. Die Parteimitglieder der Grünen können bis zum 30. April Änderungsanträge einreichen. Diese werden dann auf dem Grünen-Parteitag vom 11. bis zum 13. Juni 2021 besprochen und das finale Programm beschlossen.
Entwürfe der Wahlprogramme wurden bislang von der SPD und von den Linken veröffentlicht. Die SPD betont in ihrem Programm beispielsweise das Vorhaben, Deutschland als »Apotheke der Welt« wiederzubeleben. Zudem strebt auch die SPD eine Bürgerversicherung an.
Die Linken betonen in ihrem Programmentwurf, dass Apotheken neben Ärzten, Sozialarbeitern, aber auch Psycho- oder Physiotherapeuten »überall erreichbar sein« müssen. Die Partei möchte »regionale Versorgungszentren (…) mittelfristig zum Rückgrat des ambulanten Sektors« aufbauen. Diese Zentren sollen flächendeckend, auch auf dem Land, barrierefrei und interdisziplinär die Gesundheitsversorgung vor Ort sicherstellen. Hierbei sollen auch Apotheken mitwirken.
Der Entwurf zum Wahlprogramm der FDP soll im April beschlossen werden. Die Liberalen hatten auf ein System gesetzt, an dem nicht nur Mitglieder, sondern auch Interessierte ihre Forderungen an das Programm mit einfließen lassen konnten.
Alle vier Jahre wird in Deutschland ein neuer Bundestag gewählt. Wir berichten mit Blick auf die Gesundheitspolitik und die Auswirkungen für die Apotheken.