Großhandel soll Engpässe bei Kinderarzneimitteln verhindern |
Erst im Frühsommer hätte Lauterbach in einer Pressekonferenz angekündigt, mit dem ALBVVG »auf den Schlag« die Knappheit von Kinderarzneimitteln beseitigen zu können. Dazu Bretthauer: »Wer jetzt den Mangel ausruft, hat zu spät erkannt: Auf den Schlag verbessert sich gar nichts.« Bretthauer forderte eine sofortige Nachbesserung des ALBVVG. Zwar seien eine Preiserhöhung und der Wegfall von Rabattverträgen bei Kinderarzneimitteln ein wichtiger erster Schritt gewesen. Dieser reiche allerdings nicht aus.
BMG und Ampelfraktionen müssten endlich »Lösungen finden, die nachhaltiger wirken, als mit hektisch gefällten Entscheidungen anderen Ländern die Medikamente wegzukaufen«. Das sei »erneut Krisenmodus – und keine Strategie zur Verbesserung der Lage«.
Erst Anfang August hatte der Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) vor erneuten Lieferengpässen bei Medikamenten in der kalten Jahreszeit gewarnt. Das neu beschlossene Lieferengpass-Gesetz gehe zwar in die richtige Richtung, werde aber »definitiv nicht durch diesen Winter helfen«, so der Verband.
Auch mit der Reform sei es »nicht attraktiv genug für die Pharmafirmen, Medikamente in Deutschland zu produzieren und zu verkaufen, etwa wegen der vorgeschriebenen Festbeträge«, sagte Verbandspräsident Thomas Fischbach. »Das sind Wirtschaftsunternehmen, die im Ausland mehr verdienen.«