Grippe-Impfquote letzte Saison nur bei 38 Prozent |
Jetzt ist Zeit für die jährliche Grippeimpfung. Sie wird allen Personen ab 60 Jahren sowie Menschen mit Vorerkrankungen und weiteren Gruppen empfohlen. / © Adobe Stock/Mellimage
EU-weites Ziel für die Grippeimpfung in den Personengruppen, für die es eine Impfempfehlung gibt, liegt bei 75 Prozent. Davon war man in Deutschland selbst während der Corona-Pandemie weit entfernt. Im Corona-Winter 2021/2022 wurde ein Höchstwert von 49 Prozent bei den Über-60-Jährigen erreicht – seitdem falle die Quote jährlich ab. In der letzten Impfsaison lag sie nur noch bei 38 Prozent, berichtet mit der Techniker Krankenkasse eine der größten Krankenkassen des Landes (12,1 Millionen Versicherte) auf Basis der Abrechnungsdaten. Offizielle Zahlen des Robert-Koch-Instituts für die Saison 2024/2025 liegen noch nicht vor. Die Saison davor lag die Impfquote bundesweit bei 38,2 Prozent der Personen ab 60 Jahren.
»Die Pandemie hat offenbar nichts an der geringen Impfbereitschaft geändert. Dabei ist eine Impfung immer noch der beste Schutz gegen eine Grippe, vor allem für Risikogruppen wie ältere Menschen und medizinisches Personal«, betont Dr. Jens Baas, Vorstandsvorsitzender der TK.
Regional bemerkt die Krankenkasse große Unterschiede. Am höchsten war die Impfquote 2024/2025 in Sachsen-Anhalt (52 Prozent Impfquote), gefolgt von Sachsen und Brandenburg. Schlusslichter waren Baden-Württemberg (24 Prozent) und Bayern.
2022 wurde das Impfen gegen Influenza in der Apotheke in die Regelversorgung überführt. In der letzten Impfsaison wurden in 1400 Apotheken 121.600 Grippeimpfungen verabreicht. Für die TK ist das noch zu wenig. Nur wenige ihrer Mitglieder hätten das Angebot genutzt: weniger als 29.000 TK-Versicherte. Von den TK-Versicherten über 60 Jahren entsprach dies nur 0,43 Prozent. Hier sieht die Krankenkasse noch »Luft nach oben« Die Grippeimpfung sollte jährlich möglichst zwischen Oktober und Mitte Dezember erfolgen.
Die Ständige Impfkommission empfiehlt die jährliche Grippeimpfung folgenden Personengruppen:
Geimpft werden sollten im Rahmen eines erhöhten beruflichen Risikos außerdem
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