Grippe-Impfquote auf Tiefststand im Südwesten |
Eine Influenza beginnt, anders als eine normale Erkältung, meist plötzlich mit hohem Fieber, Schüttelfrost, Schweißausbrüchen, Husten, Kopf- und Halsschmerzen. Vor allem älteren Menschen kann sie gefährlich werden. / © Getty Images/South_agency
In Baden-Württemberg ist die Bereitschaft zur Grippeschutzimpfung der AOK zufolge auf einem Tiefststand angelangt. Im vergangenen Jahr ließen sich der Krankenkasse zufolge nur 10,5 Prozent ihrer Versicherten im Südwesten gegen Influenza impfen – so wenig wie seit mehr als zehn Jahren nicht mehr. Im Jahr 2013 lag die Impfquote den Angaben zufolge bei 13,2 Prozent. Ihren Höchststand erreichte sie während der Coronapandemie. So ließen sich laut AOK im Jahr 2020 15,3 Prozent der Versicherten gegen Grippe impfen.
Die AOK hat im Südwesten nach eigenen Angaben rund 4,6 Millionen Versicherte – rund 46 Prozent aller gesetzlich versicherten Menschen in Baden-Württemberg. Bei den Versicherten über 60 Jahren sind zwar deutlich mehr Menschen gegen Grippe geimpft, doch auch in dieser Gruppe ist die Impfquote aber auf einem Tiefststand: 30,1 Prozent der Über-60-Jährigen AOK-Versicherten ließen sich der Kasse zufolge im vergangenen Jahr impfen. 2020 waren es fast 40 Prozent gewesen. Für diese Altersgruppe sowie für Personen mit Risikofaktoren empfiehlt die Ständige Impfkommission (STIKO) eine Schutzimpfung.
Auch die AOK rät dringend zur Impfung. »Bei jungen, gesunden Menschen sorgen die Abwehrkräfte des Körpers dafür, dass Viren und Bakterien weitestgehend in Schach gehalten werden. Doch mit zunehmendem Alter und bei chronischen Erkrankungen lassen diese Abwehrkräfte nach: Infektionskrankheiten wie die Grippe können jetzt gefährliche Folgen nach sich ziehen«, erklärte Sabine Hawighorst-Knapstein, Ärztin bei der AOK Baden-Württemberg. Dazu gehörten Lungenentzündungen, Herzinfarkt und Schlaganfall. Eine Grippe könne zudem Asthmaanfälle verursachen. »Für ältere und chronisch kranke Menschen ist die Grippeschutzimpfung deshalb unerlässlich.«
Eine Influenza beginnt, anders als eine normale Erkältung, meist plötzlich mit hohem Fieber, Schüttelfrost, Schweißausbrüchen, Husten, Kopf- und Halsschmerzen. Neben einer Impfung erhöht auch das richtige Verhalten den Schutz vor Infektionen. »Gründliches und häufiges Händewaschen zählt hier unbedingt dazu. Husten und niesen sollten Sie stets in den Ärmel, am besten in die Armbeuge. Auf das Umarmen und Händeschütteln sollte möglichst verzichtet werden«, erklärte Hawighorst-Knapstein. Zudem solle regelmäßig gelüftet werden.
Das Virus SARS-CoV-2 hat unsere Welt verändert. Seit Ende 2019 verbreitet sich der Erreger von Covid-19 und stellt die Wissenschaft vor enorme Herausforderungen. Sie hat sie angenommen und rasch Tests und Impfungen, auch für Kinder, entwickelt. Eine Übersicht über unsere Berichterstattung finden Sie auf der Themenseite Coronavirus.