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Grippe-Impfquote 2024/25 lag bei nur 34 Prozent

Das Robert-Koch-Institut warnt: Impfungen wie gegen Grippe und Covid-19 werden von Erwachsenen zu wenig genutzt. Es hat jetzt die aktuellen Impfquoten publiziert. Bei Kindern liegen sie auf hohem Niveau, Impfserien werden jedoch zu spät oder gar nicht abgeschlossen. Schlechter sieht es bei den Jugendlichen aus.
AutorKontaktdpa
AutorKontaktPZ
Datum 12.12.2025  15:44 Uhr

In Deutschland haben sich zuletzt so wenig ältere Erwachsene gegen Grippe impfen lassen wie seit 17 Jahren nicht mehr. In der Saison 2024/2025 sank die Quote der Standardimpfung gegen Influenza in der Altersgruppe ab 60, für die eine Empfehlung der Ständigen Impfkommission (STIKO) gilt, im Vergleich zur vorherigen Saison nach Angaben des Robert-Koch-Instituts (RKI) um 4 Prozentpunkte auf 34 Prozent. »Sie liegt damit auf dem niedrigsten Niveau seit Beginn der Berichterstattung in der Saison 2008/2009«, so das RKI in der neuen Ausgabe des »Epidemiologischen Bulletins«. Nur während der Corona-Pandemie (2020/2021) habe es einen vorübergehenden Anstieg gegeben.

»Die Impfquote der Indikationsimpfung gegen Influenza bei Personen ab 18 Jahren mit Grunderkrankung lag in der Saison 2024/2025 mit 28 Prozent weiterhin unter der Impfquote der Standardimpfung«, moniert das RKI: Und auch nur jede fünfte Schwangere ließ sich vor der letzten Grippesaison gegen Influenza impfen. Eine Keuchhusten-Impfung erhielt jede zweite.

Dieses Jahr scheint die Nachfrage nach der Grippeimpfung etwas höher zu sein. »Die Impfaufrufe haben offenbar gewirkt«, sagte heute Schleswig-Holsteins Gesundheitsministerin Kerstin von der Decken. »Die Rückmeldungen aus dem Arzneimittelgroßhandel und der Ärzteschaft lassen auf eine gestiegene Impfbereitschaft schließen.« Ein Sprecher der Kassenärztlichen Vereinigung Schleswig-Holstein (KVSH) vermutet vor allem ein Verteilungsproblem. Sanofi und Seqirus meldeten, weiterhin Efluelda® beziehungsweise Fluad® und Flucelvax® auszuliefern.

Auch die Quote der Menschen ab 60 Jahren, die sich gegen Covid-19 impfen ließen, ist den Angaben nach im Vergleich zur Vorsaison um ein Drittel zurückgegangen. Während sich laut RKI in der Saison 2023/2024 21 Prozent der Menschen ab 60 impfen ließen, waren es in der darauffolgenden Saison nur noch 14 Prozent. Für Erwachsene empfohlene Impfungen würden generell zu wenig genutzt (hier ein Überblick, welche Empfehlungen für Personen ab 60 gelten).

Impfungen in Apotheken

Allerdings müsse von einer leichten Untererfassung bei den Impfquoten zu Influenza und Covid-19 aus Abrechnungsdaten ausgegangen werden, da auch außerhalb des Abrechnungssystems der Kassenärztlichen Vereinigungen geimpft werde – etwa in Betrieben oder Apotheken, heißt es im »Epidemiologischen Bulletin«. Seit 2022 dürfen auch alle Apotheken in Deutschland gegen Grippe und Corona impfen – und müssen alle Impfungen auch zeitnah an das RKI übermitteln.

Nach Angaben der Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände (ABDA) nahm die Zahl der durchgeführten Grippe-Impfungen in Apotheken deutlich zu. In der Herbst- und Wintersaison 2024/2025 führten rund 1400 Apotheken mehr als 120.000 Grippeschutzimpfungen durch. Dazu kamen im Kalenderjahr 2024 noch knapp 80.000 Corona-Impfungen.

Hohes Impfniveau bei Kindern, Impflücken bei Jugendlichen

Bei Kindern liegen die Impfquoten dem RKI zufolge weiter auf einem hohen Niveau. Allerdings würden Impfserien oft zu spät oder gar nicht abgeschlossen. Zudem gebe es Lücken beim Schutz gegen Masern, »da ein relevanter Anteil der Kinder bis zum zweiten Geburtstag die zweite Masern-Impfung nicht erhält«, hieß es. So fehlten im Jahr 2024 zum zweiten Geburtstag mehr als einem Fünftel der Kinder die zweite Impfung.

Die Einführung der Prophylaxe gegen Respiratorische Synzytial-Viren (RSV) im Säuglingsalter wertet das RKI als Erfolg. Mehr als die Hälfte der zwischen April und September 2024 geborenen Säuglinge habe die Prophylaxe vor ihrer ersten RSV-Saison bekommen.

Schlechter sieht es dagegen bei den Jugendlichen aus: Nur die Hälfte der Mädchen und ein Drittel der Jungen sind vollständig gegen Humane Papillomaviren (HPV) geimpft. Die Auffrischung gegen Diphtherie, Tetanus, Pertussis und Polio, die im Alter von 9 bis 16 Jahren erfolgen soll, werde von vielen nicht wahrgenommen.

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