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GKV-Halbjahreszahlen
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GKV-Arzneimittelausgaben steigen weiter überproportional

Die Krankenkassen haben im ersten Halbjahr ein Plus von 1,3 Milliarden Euro verbucht. Das teilte das Bundesgesundheitsministerium gestern mit. Trotzdem bleibe die Finanzlage angespannt und die Ausgaben für Arzneimittel haben überproportional zugelegt. 
AutorKontaktdpa/PZ
Datum 20.08.2020  12:10 Uhr

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) begründete das Plus der Kassen laut einer Mitteilung damit, dass Patienten in der ersten Jahreshälfte aufgrund der Corona-Pandemie weniger zum Arzt und ins Krankenhaus gegangen seien. Deshalb seien die Ausgaben der 105 Krankenkassen vor allem in den Monaten April bis Juni gesunken. «Aber das ist nur eine Momentaufnahme. Wie sich das weitere Jahr entwickelt, welche Auswirkungen die Pandemie auf die Krankenkassen und den Gesundheitsfonds haben wird, werden wir erst im Herbst einschätzen können», sagte Spahn weiter.

Doris Pfeiffer, die Vorstandsvorsitzende des Spitzenverbandes der Krankenkassen, sprach von einem «extremen Rückgang der Krankenhausausgaben» im Frühjahr. Dies sei ein Sondereffekt, der sich so wohl kaum wiederholen werde. Wegen Corona seien viele Operationen abgesagt worden. Konkret nahmen die Kassen im ersten Halbjahr rund 129,9 Milliarden Euro ein und gaben rund 128,6 Milliarden Euro aus.

Für Arzneimittel gaben die Kassen 7,4 Prozent (rund 1,5 Milliarden Euro) mehr aus als noch im Vorjahreszeitraum. Im ersten Quartal hatte der Zuwachs in diesem Bereich sogar noch bei 11,5 Prozent gelegen. Allerdings kommentiert das BMG in seiner Mitteilung, dass auch die nun bekannt gewordene Steigerung in den ersten beiden Quartalen »noch deutlich überproportional« sei.

Gesundheitsfonds im Defizit

Dass die Finanzlage dennoch angespannt ist, zeigen die Zahlen zum Gesundheitsfonds, der von den Beiträgen der Versicherten und Bundeszuschüssen gespeist wird. Aus dem Fonds erhalten die Kassen festgelegte Zuweisungen. Nach Angaben des Ministeriums verbuchte er in den Monaten Januar bis Juni ein Defizit von 7,2 Milliarden Euro. Als Ursachen werden unter anderem konjunkturbedingte Mindereinnahmen genannt. Die Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt wirkt sich auch auf die Beitragseinnahmen aus.

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